Adidas und Designer Willy Chavarria entschuldigen sich bei Mexikos Indigenen
Adidas und Designer Willy Chavarria entschuldigen sich bei Mexikos Indigenen
Das Sportbekleidungsunternehmen Adidas und der mexikanisch-amerikanische Designer Willy Chavarría haben sich entschuldigt, nachdem ein mexikanischer Bundesstaat ihnen kulturelle Aneignung vorgeworfen hat. Der „Oaxaca Slip-On“, der als Zusammenarbeit zwischen Chavarría und Adidas Originals beworben wird, verfügte über eine gewobene Lederoberfläche, eine offene Ferse und eine dicke Gummisohle.
Vorwurf der kulturellen Aneignung
Offizielle Vertreter des mexikanischen Bundesstaates Oaxaca beschuldigten Adidas letzte Woche, das handgefertigte Sandalenmodell „Huarache“ aus der oaxacanischen Gemeinde Villa Hidalgo Yalálag kopiert zu haben. Sowohl Adidas als auch Chavarría haben mittlerweile eingeräumt, dass das Design von dieser Region inspiriert wurde, und eine formelle Entschuldigung ausgesprochen.
Öffentliche Entschuldigung und Anerkennung
Adidas erklärte in einer Stellungnahme an CNN am Montag: „Wir bieten eine öffentliche Entschuldigung an und bekräftigen unser Engagement, mit Yalálag in einen respektvollen Dialog zu treten, der ihr kulturelles Erbe würdigt.“ Chavarría äußerte sich ebenfalls und bedauerte, dass der Schuh in dieser Gestaltung angeeignet wurde, anstatt in direkter und sinnvolles Partnerschaft mit der oaxacanischen Gemeinde entwickelt zu werden.
Reaktionen und politische Maßnahmen
Das Design sorgte in ganz Mexiko für Aufregung, so sehr, dass sich auch Präsidentin Claudia Sheinbaum zu Wort meldete. Sie sagte am Freitag: „Oft nehmen große Unternehmen Produkte, Ideen und Designs von indigenen Gemeinschaften in unserem Land.“ Zudem kündigte sie an, dass ihre Regierung an einem neuen Gesetz arbeiten werde, das sicherstellt, dass „die Kreativität eines indigenen Volkes nicht usurpiert wird.“
Rechtliche Rahmenbedingungen und Gespräche mit der indigenen Gemeinschaft
Das Land hatte bereits Gesetze verabschiedet, die die unbefugte Nutzung indigener kultureller Ausdrucksformen mit hohen Geldstrafen und Gefängnisstrafen ahnden. Diese Gesetze wurden eingeführt, nachdem Unternehmen wie Zara, Anthropologie und Patowl mit ähnlichen Reaktionen konfrontiert wurden, weil ihre Designs oder Motive als zu ähnlich zu traditionellen Werken angesehen wurden.
Anstehende Gespräche über Kompensation
Adidas und die Regierung von Oaxaca sollen Gespräche führen, die sich auf die Entschädigung der indigenen Gemeinschaft konzentrieren, berichtete die stellvertretende Staatssekretärin für kulturelle Entwicklung, Marina Núñez Bespalova, am Freitag. „Adidas hat bereits Kontakt zur Regierung von Oaxaca aufgenommen, und die Gespräche werden mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur durch das Nationale Copyright-Institut beginnen, wie es das Erbschaftsgesetz erfordert,“ fügte sie hinzu.
Zu diesem Bericht trugen auch CNNs Isa Cardona und Verónica Calderón bei.
Kommentare (0)