Verkehr

Verkehrsrevolution: Neues Zufahrtsmanagement senkt Stau und Schadstoffe!

Die geplante Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) von Verkehrsminister Peter Hanke stößt auf positive Resonanz. Der VCÖ begrüßt die Initiativen zur Verkehrsberuhigung durch automatisiertes Zufahrtsmanagement in Städten. Die Grundlagen für diese Maßnahmen sind nicht neu: In Italien wird das Modell der "Zona Traffico Limitato" (ZTL) seit den 1990er Jahren erfolgreich in über 300 Städten umgesetzt, darunter Rom, Mailand und Turin. Wie mominitaly.com berichtet, zielt das ZTL-System darauf ab, den Verkehr, Stau und die Umweltverschmutzung in Stadtzentren zu reduzieren.

Die "Zona Traffico Limitato" kann rund um die Uhr oder zu bestimmten Zeiten aktiv sein. In Bologna wurde der Verkehr nach der Einführung gleich 2006 um 23 Prozent gesenkt. Bei Verstöße wird das Fahrzeugfoto dokumentiert, und es droht eine Geldstrafe zwischen 100 und 350 Euro. Erlaubte Fahrzeuge wie die der Anwohner, Arbeiter oder Hotelgäste können die ZTL durch Genehmigungen betreten.

Internationale Ansätze zur Verkehrsreduktion

Verschiedene internationale Modelle zeigen, dass es auch anders geht: In den Niederlanden wird ab 2023 in rund 30 Städten emissionsfreie Lieferzonen eingeführt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Abgasbelastung durch Diesel-Transporter zu reduzieren und den Anteil an Elektro-Transportern sowie Cargo-Bikes zu erhöhen. Zudem haben Städte wie Groningen und Gent erfolgreich Konzepte eingeführt, um den Kfz-Durchzugsverkehr zu reduzieren, was in Gent zu einer Reduktion des Autoverkehrs um 17 Prozent und einem Anstieg des Radverkehrs um 50 Prozent führte.

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In Spanien hat das Konzept der "Superblocks", das den Kfz-Durchzugsverkehr verhindert, an Bedeutung gewonnen. Der Autofreiheit in Pontevedra seit 1999 zeigt, dass solche Maßnahmen auch ohne Ampeln und Bodenmarkierungen funktionieren können. Anwohner und Lieferverkehr dürfen dort auf langsame Weise hinderungsfrei verkehren.

Klimaschutz durch Verkehrsreform

Ein übergreifendes Ziel ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, wie im Abschlussbericht des Umweltbundesamtes ausführlich dargelegt wird. Bis 2030 sollen die Emissionen auf 85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesenkt werden. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die festgelegten Ziele im Bundes-Klimaschutzgesetz möglicherweise nicht erreichbar sind, wenn keine sofortigen Klimaschutzmaßnahmen implementiert werden. Diese beinhalten unter anderem die Elektrifizierung des Fahrzeugbestands sowie den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Diskussion um die Senkung der Emissionen zeigt, dass neben der Automatisierung des Zufahrtsmanagements auch eine Reform der Kraftfahrzeugsteuer und der CO2-Preise erforderlich sind. Eine Trendwende wäre bis Ende der 2020er Jahre denkbar, vorausgesetzt, dass rechtzeitig passende Maßnahmen getroffen werden, um die umweltpolitischen Herausforderungen im Verkehrssektor zu bewältigen.

Ort des Geschehens


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Genauer Ort bekannt?
Pontevedra, Spanien
Beste Referenz
www2.oekonews.at
Weitere Quellen
mominitaly.com

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