Die Kläranlage in Edenkoben steht vor einer umfassenden Neuerung: Künftig sollen nicht nur Abwässer gereinigt, sondern auch schädliche Spurenstoffe effizient abgebaut werden. Dies erfolgt im Rahmen einer EU-Richtlinie, die eine vierte Reinigungsstufe vorschreibt, um die Gewässer vor schädlichen Chemikalien zu schützen. Laut Werkleiter Martin Hanke sind diese gefährlichen Substanzen, wie Rückstände von Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln, in minimalen Mengen im Ablauf der Kläranlage zu finden, können jedoch bereits in geringen Konzentrationen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, berichtete die Rheinpfalz.
Moderne Technologien für effektive Reinigung
Bereits 2022 wurde mit einer umfangreichen Untersuchung der Spurenstoffe in den Kläranlagen Edenkoben und Gommersheim begonnen. Es wurden unter anderem Fungizide, Herbizide, Antibiotika und andere gefährliche Rückstände festgestellt, von denen viele in traditionellen Kläranlagen nur unzureichend abgebaut werden können. Dies betont die Notwendigkeit zusätzlicher Reinigungstechnologien, um die verschärften Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen, wie auch das PFI klarstellt. Um feine Partikel zu entfernen, werden moderne Filtrationsverfahren eingesetzt, darunter Sand- und Tuchfiltration. Eine effektive Eliminierung von Mikroschadstoffen erfordert den Einsatz von Aktivkohle oder Ozon, während die Desinfektion mit UV-Bestrahlung dazu dient, resistente Bakterien abzutöten.
Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie haben bereits verschiedene Varianten für die Einrichtung einer Spurenstoffelimination aufgezeigt. Die geschätzten Kosten für die Umsetzung liegen zwischen 7 und 8,4 Millionen Euro. Die kostengünstigste Lösung wird voraussichtlich zu einer jährlichen Mehrbelastung von rund 18 Euro pro Einwohner führen. Zudem bietet das Umweltministerium zahlreiche Fördermöglichkeiten an, was die Umsetzung der Maßnahmen erleichtern dürfte, da die Hersteller der schädlichen Substanzen ebenfalls zur Finanzierung beitragen sollen. Die Planungsleistungen sind bereits in die Wege geleitet worden, und die erste Phase soll bis Januar 2025 abgeschlossen sein.
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