
Ungeheure 80.640 Hektar - das ist die schockierende Fläche an Wäldern, die seit der ursprünglichen Anwendungsfrist der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) im Dezember 2024 verloren gegangen ist. Dies entspricht nahezu der doppelten Fläche Wiens und bringt aufgrund der unaufhörlichen Abholzung für Soja, Palmöl und Rindfleisch nicht nur die Biodiversität in Gefahr, sondern bedroht auch die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Diese alarmierenden Meldungen stammen von der Menschenrechtsorganisation Südwind, die zum Internationalen Tag des Waldes dringende Maßnahmen von der österreichischen Regierung einfordert. Maria Hammer, Sprecherin von Südwind, warnt: „Jede Minute verschwindet ein Fußballfeld an Wald.“ Angesichts dieser katastrophalen Situation fordert die Organisation eine sofortige Umsetzung der EU-Verordnung.
EU-Verordnung als Schlüssel zum Schutz der Wälder
Die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) soll laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zukünftig sicherstellen, dass nur Rohstoffe ohne jegliche Verbindung zur Entwaldung in die EU eingeführt werden dürfen. Diese Verordnung trat am 30. Juni 2023 in Kraft und wird ab dem 30. Dezember 2025 angewendet. Kleinere Unternehmen müssen sie ab dem 30. Juni 2026 umsetzen. Die EUDR soll nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch humanitäre Standards wahren, indem sie die Menschenrechte in den Produktionsländern respektiert. Hierbei ist die Einhaltung der Verfahren für Unternehmen von zentraler Bedeutung.
Die internationale Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO berichtet, dass zwischen 1990 und 2020 weltweit 420 Millionen Hektar Wald verloren gingen, und jährlich kommen weitere 10 Millionen Hektar hinzu, wobei 90 Prozent dieser Entwaldung auf nicht nachhaltige Landwirtschaft zurückzuführen sind. Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, setzt die EUDR auf verbindliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen, die mit Rohstoffen wie Soja, Rindfleisch und Palmöl handeln. Diese Maßnahmen sind ein entscheidender Schritt zur Bekämpfung des illegalen Holzhandels und verbessern den Waldschutz durch rechtlich verbindliche Regelungen in der gesamten EU.
Sowohl die österreichische als auch die europäische Regierung stehen nun vor der Herausforderung, die beschlossenen Maßnahmen effizient und ohne bürokratische Hürden umzusetzen. Ziel ist es, die entwaldungsfreien Lieferketten nicht nur als theoretisches Konzept zu verstehen, sondern diese aktiv in die Praxis umzusetzen, um die globalen Wälder zu bewahren und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Jede Handlung zählt, um unsere Wälder vor dem Verschwinden zu bewahren, wie die Situation derzeit eindringlich zeigt. Die Geschehnisse sind alarmierend, und die Zeit zum Handeln drängt.
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