Die Republik Zypern drängt auf einen NATO-Beitritt und hat dafür bereits konkrete Pläne. Präsident Nikos Christodoulidis präsentierte diese während eines Besuchs im Weißen Haus bei US-Präsident Joe Biden. Laut einem Bericht der griechischen Zeitung Kathimerini handelt es sich um einen detaillierten und langfristigen Plan, der mehreren, voneinander abhängigen Phasen unterliegt und von Washington bereits akzeptiert wurde. Allerdings gibt es derzeit Hürden, da die Türkei, ein NATO-Mitglied, Einwände gegen die Aufnahme Zyperns erhebt. Dennoch wird die zyprische Nationalgarde bereits so ausgebildet, dass sie die Standards der NATO erfüllt, wie Christodoulidis erklärte.
Militärkooperation mit den USA
Um die militärische Kooperation mit den USA zu intensivieren, plant Zypern, diesen als Luftwaffenstützpunkt zur Verfügung zu stellen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die geostrategische Lage Zyperns, nur etwa 250 Kilometer vom Libanon entfernt, eine Schlüsselrolle im Nahen Osten spielt. Ankara hingegen lehnt eine Mitgliedschaft Zyperns in der NATO ab, solange die Insel geteilt bleibt und die türkischen Zyprioten nicht mitentscheiden können, so kleinezeitung.at.
Die Insel Zypern ist seit 1974 de facto geteilt. Im Norden wird die Türkische Republik Nordzypern, die weltweit nur von der Türkei anerkannt wird, von türkischen Truppen besetzt, während der Süden international als Republik Zypern anerkannt ist und seit 2004 Mitglied der EU ist. Der Druck auf eine verstärkte militärische Zusammenarbeit wächst, und die zyprische Regierung verhandelt außerdem über die Aufrüstung eines Marinestützpunkts mit der EU, um die Verteidigungsfähigkeit der Republik zu stärken. Aktuell sind die Vereinten Nationen dabei, Friedensgespräche zwischen den rivalisierenden Seiten in Zypern vorzubereiten, um eine mögliche Lösung für die Teilung der Insel zu finden, wie zeit.de berichtete.