In einer dramatischen Wendung der politischen Lage in der Türkei wurde Ekrem Imamoglu, der Bürgermeister von Istanbul und renommierter Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan, festgenommen. Die Staatsanwaltschaft von Istanbul begründete die Festnahme mit zahlreichen schweren Vorwürfen, darunter Korruption und Unterstützung einer terroristischen Gruppe. Die Inhaftierung erfolgt nur wenige Tage vor Imamoglus geplanter Nominierung als Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen CHP, was viele als gezielte politische Offensive der Regierung werten. Laut ZDF werden gegen Imamoglu und zahlreiche weitere Oppositionelle, die ebenfalls festgenommen wurden, Ermittlungen wegen verschiedenster krimineller Aktivitäten geführt, darunter Erpressung und Bestechung, wie besorgte Politiker und Beobachter feststellen.
Politischer Druck und Festnahmen
Die politische Opposition spricht von einem Putschversuch, während die Regierung jegliche politische Motivation hinter den Strafmaßnahmen zurückweist. Während seiner Festnahme teilte Imamoglu auf der Plattform X mit, dass Hunderte von Polizisten vor seiner Tür aufgetaucht seien und er sich "im Angesicht einer großen Tyrannei" befinde. Der Verhaftung und der groß angelegten Razzia folgten zahlreiche Festnahmen — Berichten von ZDF zufolge wurden mindestens 87 Personen verhaftet, während gegen 106 weitere ermittelt wird. Kritiker wie der CHP-Vorsitzende Özgür Ozel warnen vor einem entscheidenden Moment für die türkische Demokratie und rufen die Partei-Mitglieder zur Teilnahme an der internen Wahl entgegen der repressiven Maßnahmen auf.
Mit der Kontrolle über Imamoglu Construction durch die Justiz erreichen die seit Monaten andauernden Angriffe auf die Opposition einen neuen Höhepunkt. Diese Maßnahmen haben nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen: Der Kurs der türkischen Lira fiel drastisch, und die internationalen Finanzmärkte reagierten negativ auf die Nachrichten aus Istanbul. Diese Situation verstärkt den weltweiten Druck auf die türkische Regierung, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen. Wie ZDF berichtet, hat die deutsche Bundesregierung die Festnahme Imamoglus und den Druck auf Oppositionelle als schweren Rückschlag für die demokratischen Prinzipien in der Türkei kritisiert, was international für Unruhe sorgt.
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