Papst Leo XIV. ermutigt kleine Glaubensgemeinschaften in Istanbul

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Papst Leo XIV. ermutigt in Istanbul kleine christliche Gemeinden und betont interreligiösen Dialog während seiner Nahost-Reise.

Papst Leo XIV. ermutigt in Istanbul kleine christliche Gemeinden und betont interreligiösen Dialog während seiner Nahost-Reise.
Papst Leo XIV. ermutigt in Istanbul kleine christliche Gemeinden und betont interreligiösen Dialog während seiner Nahost-Reise.

Papst Leo XIV. ermutigt kleine Glaubensgemeinschaften in Istanbul

Am 28. November 2025 setzt Papst Leo XIV. seine Nahost-Reise mit einem bedeutenden Besuch in Istanbul fort. In einer katholischen Kathedrale hält er eine Ansprache, die sich an katholische Geistliche, Ordensleute und pastorale Mitarbeiter richtet. Der Papst betont die byzantinische Vergangenheit und die wesentliche Rolle, die das Christentum im Morgenland spielt. Während eines mehrsprachigen Wortgottesdienstes spricht er auf Englisch und ermutigt die versammelten Christen, ihren Glauben zu hegen.

Die Lage der Christlichen Gemeinden in der Türkei zeigt sich als herausfordernd. In einem Land mit einer stark islamischen Prägung leben heute Armenier, Syrer, Chaldäer, Katholiken und griechisch-orthodoxe Gläubige. Der Papst hebt hervor, dass die wahre Stärke der Kirche nicht auf materiellen Ressourcen oder gesellschaftlicher Bedeutung beruht, sondern vielmehr in der Festigkeit kleiner Gemeinschaften. „Fürchte dich nicht, du kleine Herde!“, zitiert der Papst Jesus und spricht der kleinen katholischen Gemeinschaft, die in der Türkei mit lediglich 33.000 Gläubigen (weniger als 0,1% der Bevölkerung) vertreten ist, Mut zu.

Der historische Kontext

Istanbul, bekannt als das Erbe Konstantinopels, hat eine lange christliche Tradition, die tief in der Geschichte verankert ist. Die Stadt war einst ein Zentrum frühchristlicher Konzile und Schismen, doch die Zahl der Christen ist seit dem Armenier-Massaker und dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch stark gesunken. Gegenwärtig stehen den rund 150 christlichen Gotteshäusern etwa 2000 Moscheen gegenüber. Trotz dieser Entwicklung bleibt die Kirche in Istanbul aktiv mit 76 Priestern und 37 Ordensfrauen sowie verschiedenen sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Volksschulen, Seniorenheimen und Krankenhäusern.

Mit Blick auf die Zukunft ruft der Papst zur Stärkung des Dialogs, insbesondere mit jungen Menschen, auf und betont die Bedeutung von ökumenischem und interreligiösem Austausch. Als Teil seines Besuchs plant Papst Leo XIV. eine ökumenische Gedenkfeier in Iznik, um die Einheit des christlichen Glaubens zu fördern. Dieses Ereignis wird an das Konzil von Nizäa erinnern, das vor 1700 Jahren stattfand, und soll eine Plattform für das gemeinsame Gebet mehrerer Konfessionen bieten.

Gemeinsame Erklärung und zukünftige Begegnungen

In Istanbul haben sich der Papst und Patriarch Bartholomaios I. darauf verständigt, eine gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen, die die Zusammenarbeit zwischen östlichen und westlichen Kirchenführern stärken soll. Diese Initiative wird von der bischöflichen Gemeinschaft als Schritt hin zu einer verstärkten Einheit und Verständigung zwischen den Christen der verschiedenen Konfessionen in der Region angesehen.

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen und der Geschichte der christlichen Gemeinschaften in der Türkei vermittelt die Ansprache des Papstes einen Hauch von Hoffnung und Entschlossenheit, die christlichen Wurzeln in dieser historischen Region zu bewahren und zu fördern. Er zeigt damit, dass trotz der schwierigen Umstände die Botschaft des Glaubens weiterhin lebendig und relevant bleibt.