Krisengespräch in Istanbul: Frieden zwischen Israel und Hamas in Sicht?
Internationale Staaten fordern eine Waffenruhe im Israel-Hamas-Konflikt. Außenminister Hakan Fidan betont die Zweistaatenlösung zur Friedenssicherung.

Krisengespräch in Istanbul: Frieden zwischen Israel und Hamas in Sicht?
Am 4. November 2025 haben mehrere muslimische Staaten gemeinsam die Einhaltung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas gefordert. Diese Aufforderung wurde im Rahmen eines Außenministertreffens in Istanbul ausgesprochen, an dem unter anderem die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesien, Katar, Pakistan, Saudi-Arabien und Jordanien teilnahmen. Ägypten konnte aufgrund anderer Verpflichtungen nicht an dem Treffen teilnehmen. Türkischer Außenminister Hakan Fidan betonte in diesem Kontext die Notwendigkeit, Schritte zur Zweistaatenlösung zu unternehmen, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu erreichen.
Die Zweistaatenlösung, die eine friedliche Koexistenz Israels und eines palästinensischen Staates vorsieht, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Bisher sind jedoch keine konkreten Fortschritte zur Umsetzung des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans bekannt. Dieser sieht in einer zweiten Phase unter anderem die Entwaffnung der Hamas sowie deren Ausschluss von politischer Teilhabe im Gazastreifen vor. Zudem soll eine internationale Friedenstruppe gebildet werden, die den Gazastreifen stabilisieren soll. Für den Einsatz dieser Truppe wäre jedoch ein Mandat des UNO-Sicherheitsrats erforderlich.
Rolle der Türkei und der Hamas
Fidan berichtete darüber hinaus, dass die Hamas bereit ist, die Verwaltung des Gazastreifens an ein palästinensisches Komitee zu übertragen. Diese Information unterstreicht die politische Dynamik und die Möglichkeiten für zukünftige Verhandlungen. Die Türkei hat sich in der Vergangenheit als wichtiger Vermittler in der Region etabliert und spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung der aktuellen Waffenruhe, die am 10. Oktober in Kraft trat.
Trotz dieser diplomatischen Bemühungen gibt es ernsthafte Sicherheitsbedenken. Israel führte kürzlich einen Angriff im Süden des Gazastreifens durch, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Die israelische Armee rechtfertigte diesen Angriff mit der Behauptung, dass die Palästinenser eine Bedrohung dargestellt und eine „gelbe Linie“ überschritten hätten. Diese Eskalationen werfen einen Schatten auf die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden.
Historischer Kontext der Friedensbemühungen
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist von einer langen und komplexen Geschichte geprägt, die durch verschiedene Friedensinitiativen und diplomatische Bemühungen sowie zahlreiche Rückschläge gekennzeichnet ist. Der Handschlag zwischen Jitzchak Rabin und Jassir Arafat am 13. September 1993 ist ein symbolisches Datum im Friedensprozess im Nahen Osten. Seitdem gab es diverse Verhandlungen, unter anderem die Roadmap zur Zweistaatenlösung und Initiativen zur Förderung wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern.
Dennoch bleibt der Konflikt ungelöst und ernsthafte Komplikationen wie die politische Spaltung der palästinensischen Führung und die Zunahme israelischer Siedlungen im Westjordanland erschweren die Bemühungen um Frieden. Kritiker argumentieren, dass der Begriff „Friedensprozess“ oft nur ein politisches Schlagwort bleibt, ohne dass substanzielle Fortschritte erzielt werden.