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Mehmet Ertürk ist nach fast 21 Jahren grausamer Gefangenschaft in Syrien endlich wieder zu Hause in der Türkei. Ertürk, der wegen Schmuggels verurteilt wurde, sprach mit der Nachrichtenagentur AFP über die unvorstellbaren Qualen, die er im „Palästina-Abteilung“ Gefängnis in Damaskus erleiden musste. „Es war Folter, ständig Folter“, erklärte der 53-Jährige, der nahe der syrischen Grenze in Magaracik lebt. Seine Rückkehr Anfang dieser Woche wurde durch die Zerschlagung der Haftanstalt von Rebellen möglich, was gleichzeitig die Flucht vieler Gefangener und die Rückkehr zur Freiheit bedeutete.
Die Horrorgeschichten, die Ertürk von seinen Jahren in Gefangenschaft berichtet, sind schockierend. Er beschreibt, wie Gefangene unter brutalsten Bedingungen festgehalten wurden, oft ohne medizinische Versorgung und in überfüllten Zellen, in denen sie nicht einmal die grundlegenden Menschenwürde genießen konnten. „Es war wie in einem Sarg. 115, 120 Menschen in einer Zelle für 20“, schildert er das entsetzliche Szenario, in dem Hunger und Krankheit zahlreiches Leid und viele Todesfälle zur Folge hatten. Ertürk war einem ständigen Wechsel aus Schmerzen und Folter ausgesetzt, und dennoch war seine Hoffnung auf Freiheit ungebrochen.
Die schockierende Wahrheit über syrische Gefängnisse
Seine Erlebnisse geben einen beunruhigenden Einblick in die Zustände in syrischen Gefängnissen und die brutale Unterdrückung politischer Gefangener. Ertürk war nicht nur Opfer unvorstellbarer Gewalt, sondern wurde auch aufgrund seiner türkischen Herkunft gezielt ausgegrenzt. Er berichtet von einem weiteren Gefangenen, der 2018 verhungert ist, während andere unter unmenschlichen Bedingungen litten. Diese grausamen Realitäten sind Teil eines größeren Bildes, das die systematische Verfolgung von Menschen unter dem Regime von Baschar al-Assad und die tragischen Schicksale der Gefangenen verdeutlicht.
Die Rückkehr des Vaters sowie Ehemanns zu seiner Familie ist für diese ein Wunder. Seine Frau Hatice, die er über zwei Jahrzehnte nicht gesehen hat, brachte frisches Brot für ihn, doch Ertürk kann noch nicht essen, er ist zu sehr von den Erlebnissen gezeichnet. Er dankt „unserem lieben Präsidenten Erdogan“, der ihm, wie er sagt, das Leben gerettet hat und ihm die Rückkehr in die Arme seiner Familie ermöglicht hat. Die berührendsten Momente sind die Erinnerungen an die verloren geglaubte Zeit und die Ungewissheit, die seine Familie erlitten hat, als sie glaubte, er sei tot.
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