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Eine aktuelle Untersuchung des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) zeigt, dass Reflektorkleidung, die Fußgänger und Radfahrer im Dunkeln schützen soll, Fahrzeugsensoren verwirren kann. Die Studie ergibt, dass automatische Notbremssysteme (AEB) teils nicht auf Fußgänger in reflektierender Kleidung reagieren, was in der Dunkelheit zu ernsten Sicherheitsrisiken führen kann. Das IIHS ist eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, die von Autoversicherern finanziert wird.
Bereits in früheren Studien konnte das IIHS beweisen, dass automatische Notbremssysteme Fußgängerunfälle um 27 Prozent reduzieren. Jedoch entfaltet diese Technologie bei Dunkelheit kaum Wirkung, was dringendere Untersuchungen zur Optimierung der Systeme erforderlich macht. Die meisten tödlichen Fußgängerunfälle ereignen sich nachts.
Probleme bei der Fahrzeugerkennung
In der Untersuchung wurden drei Fahrzeuge getestet: Honda CR-V, Mazda CX-5 und Subaru Forester. Ein Dummy, der einen Fußgänger simulierte, trug in verschiedenen Tests unterschiedliche Warnkleidung. Die Tests wurden bei einer Geschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde (ca. 40 km/h) unter verschiedenen Lichtverhältnissen durchgeführt. Während der Subaru Forester mit der Warnkleidung kaum Probleme hatte, erlebten der Honda CR-V und der Mazda CX-5 erhebliche Schwierigkeiten. In mehreren Fällen bremsten diese Fahrzeuge nicht ab.
Das IIHS fordert daher Nachbesserungen bei den Notbremssystemen von Honda und Mazda. Unklar bleibt, warum diese Systeme mit Reflektorstreifen Probleme haben und wie viele andere Systeme ebenfalls betroffen sind. Diese Erkenntnis ist besonders besorgniserregend, da viele Straßenarbeiter und Rettungskräfte ähnliche reflexiv wirkende Kleidung tragen. IIHS-Präsident David Harkey unterstreicht die Notwendigkeit, Notbremssysteme für Fußgänger zu optimieren.
Zusätzlich haben die Testergebnisse des IIHS auch offenbart, dass die technische Leistung der automatischen Notbremsassistenten, seit ihrer gesetzlichen Verpflichtung für neue Typzulassungen im Juli 2022, massive Schwächen bei Dunkelheit aufweist. Tagsüber zeigen die Systemansätze eine Reduzierung der Unfallraten um 27 Prozent, während sie nachts praktisch versagen. Zugleich wird berichtet, dass drei Viertel aller tödlichen Fußgängerunfälle bei Dunkelheit geschehen.
Der Test mit verschiedenen Kompakt-SUVs belegte eine direkte Abhängigkeit von der Qualität der Scheinwerfer. Bei Geschwindigkeiten über 80 km/h konnte keine signifikante Verbesserung der Sicherheit festgestellt werden. Das IIHS reagiert auf diese Herausforderungen mit verschärften Testbedingungen für das Sicherheits-Gütesiegel 'Top Safety Pick'. Diese Entwicklungen lassen erkennen, dass Handlungsbedarf beim Thema Verkehrssicherheit besteht.
Für weitere Informationen zu den Testergebnissen der automatischen Notbremsassistenten lesen Sie den Artikel auf az-online.de und auf auto-motor-und-sport.de.
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