
Der Skisprung-Weltcup in Trondheim geriet am vorletzten Wettbewerbstag in den Mittelpunkt eines Skandals, der das gesamte nordische Ski-Event überschattete. Norwegische Athleten, darunter der Silbermedaillengewinner Marius Lindvik und Johann Andre Forfang, wurden wegen Manipulation ihrer Anzüge disqualifiziert. Was ursprünglich als aufregender Wettkampf gedacht war, verwandelte sich in eine Krise für den norwegischen Skisport und die gesamte Skisprung-Community. Wie laola1.at berichtete, wurden mutmaßliche Eingriffe an den bereits geprüften Anzügen festgestellt, wozu unter anderem das Einfügen eines steifen Bandes in die Nähte und die Veränderung von Sprunganzugteilen gehörten.
Bereits vor dem Wettkampf hatten einige Nationen, darunter Österreich, Slowenien und Polen, ihre Bedenken geäußert. Diese Bedenken führten zu einem Protest gegen die FIS, der zunächst abgelehnt wurde. Doch nach dem Wettkampf stellte die Kontrolle fest, dass an mehreren Anzügen eine Manipulation stattgefunden hatte. Der Renndirektor der FIS, Sandro Pertile, bestätigte, dass in den Anzügen neues Material entdeckt wurde, das zu einer unzulässigen Spannungssteigerung führte, wie die Sportschau berichtete. "Es ist ein klarer Regelverstoß", so der österreichische Sportleiter Florian Liegl.
Skandalszenario wirkt nach
Die Situation eskalierte schnell in der Interviewzone, als die Meldung über die Disqualifikationen die Runde machte. Trainer und Sportler waren fassungslos, einige bezeichneten die Vorfälle gar als sportlichen Betrug. Polens Cheftrainer, Thomas Thurnbichler, äußerte sich verärgert: "Das ist für mich eine Verarschung. Es ist eine klare Manipulation und klarer Sportbetrug, ähnlich wie Doping." Der norwegische Sportdirektor Jan-Erik Aalbu bemühte sich, seine Athleten zu verteidigen, betonte jedoch auch die Notwendigkeit, den Vorfall zu klären.
Die laufenden Ermittlungen könnten weitreichende Konsequenzen für den norwegischen Skisport haben. Sollte sich herausstellen, dass die Manipulationen systematisch waren, drohen den Verantwortlichen sowohl öffentliche als auch sportrechtliche Maßnahmen. "Das ist ein schlechter Tag für das Skispringen", so Pertile, der mit den Folgen nicht nur für die Athleten, sondern auch für den Sport insgesamt konfrontiert ist.
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