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Die algerische Boxerin Imane Khelif, die letzten Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris für Furore sorgte, ist von der bevorstehenden Frauen-Weltmeisterschaft ausgeschlossen worden. Der Boxweltverband IBA beruft sich auf nicht erfüllte Zulassungskriterien, um ihren Ausschluss zu rechtfertigen. Diese Entscheidung fällt im Kontrast zur vorherigen Altersfreigabe für ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen, die aufgrund eines umstrittenen Geschlechtstests, der ihre Identität infrage stellte, in den Vordergrund rückte. Laut einer Pressekonferenz des IBA-Generalsekretärs Chris Roberts, stünden die strengen Teilnahmevoraussetzungen im technischen Reglement der IBA im Vordergrund. Während die Weltmeisterschaft vom 8. bis 16. März in Serbien stattfindet, wird Khelifs Ausschluss weiterer Diskussionsstoff liefern. Bereits 2023 war sie kurz vor dem Finale aus disziplinarischen Gründen aus der IBA-Weltmeisterschaft entfernt worden, eine Entscheidung, die das Internationale Olympische Komitee kritisch sah, wie VOL.AT berichtete.
Kontroverse um Geschlechteridentität
Der Konflikt rund um die 25-Jährige hat sich seit ihrem aufsehenerregenden Olympiasieg weiter aufgeheizt. Bei den letzten Olympischen Spielen wurde sie zur Zielscheibe heftiger Diskussionen, als ihre italienische Gegnerin, Angela Carini, nach nur 46 Sekunden aufgab und anmerkte, sie sei „noch nie so hart geschlagen“ worden. Dies führte zu weitergehenden Spekulationen über die Geschlechtsidentität der Athletin und die Regulierungen des Boxsports. Die IBA hat seit 2019 eine angespannte Beziehung zum IOC, nachdem sie wegen Korruptionsvorwürfen und Intransparenz suspendiert wurde. Der Sportdirektor des Deutschen Boxverbandes kritisierte das Vorgehen der IBA als schädlich und forderte eine differenzierte Betrachtung. Khelif selbst, die eindringlich auf das Mobbing und die psychischen Auswirkungen der Debatte hingewiesen hat, sagt: „Es kann Menschen zerstören. Es kann die Gedanken, den Geist, den Verstand der Menschen töten.“ Inmitten all dessen bleibt unklar, wie die IBA und das IOC mit den anhaltenden Debatten über Geschlechteridentität im Sport umgehen werden, während sie weiter an der Fairness in Frauenwettbewerben arbeiten müssen, wie Sportschau berichtet.
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