
Veronika Aigner, eine beeindruckende 22-jährige Skifahrerin mit nur acht Prozent Sehvermögen, hat beim Paraski-Weltcup in der Schweiz, genauer in Veysonnaz, Geschichte geschrieben. Gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes, der 19 Jahre alt und ebenfalls sehbeeinträchtigt ist, gewann sie gleich mehrere Kristallkugeln. Laut Krone hatten die Geschwister, die beide im österreichischen Skiteam antreten, eine herausragende Saison und sicherten sich die großen Kristallkugeln in der sehbehinderten Klasse.
Veronika Aigner triumphierte beim Weltcupfinale im Slalom und erhielt dadurch die kleine Kristallkugel für die Disziplinenwertung. Zudem holte sie sich Kristallkugeln in der Abfahrt, im Super-G und den Gesamtweltcup. Ihre Schwester Elisabeth fungierte dabei als ihre Guide. Aigner äußerte Bedauern darüber, dass die Teamkollegin Elina Stary wegen einer Gehirnerschütterung nicht im Finale antreten konnte, was ihr im Wettkampf Vorteile verschaffte, wie Heute berichtet.
Besondere Leistungen im Behindertensport
Österreichs Cheftrainer Manfred Widauer lobte die Aigner-Geschwister für ihre beeindruckenden Leistungen und hob hervor, dass Veronika Aigner schneller fährt als viele männliche Athleten. Dies verdeutlicht die beachtlichen Herausforderungen, die sehbehinderte Athleten beim Skifahren meistern müssen. Aigner hätte beispielsweise mit ihren Zeiten beim Weltcup-Finale einmal auf dem Podium der Männer gestanden und einmal nur um ein Hundertstel verpasst.
Die Erfolge der Aigner-Geschwister spiegeln die Fortschritte wider, die im Bereich Inklusion im Sport erzielt worden sind. Laut bpb wird der Begriff „Inklusion“ im gesellschaftlichen Diskurs oft mit „Integration“ verwechselt. Während Inklusion einen institutionellen Wandel erfordert, bedeutet Integration häufig nur Anpassung auf individueller Ebene. Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert eine gleichberechtigte Teilhabe am Sport. In vielen Ländern wird Inklusion aktiv gefördert, jedoch bleibt der Zugang zu Sportangeboten für Menschen mit Behinderungen oft eingeschränkt.
Zukunftsperspektiven
Die Aigner-Geschwister haben bereits angekündigt, eine Ski-Pause einzulegen, um sich anschließend auf die nächste Saison vorzubereiten. Die positive Saisonbilanz, die den Gewinn von Kristallkugeln umfasst und die individualisierten Herausforderungen, die jeden Athleten betreffen, haben nicht nur sportliche Bedeutung, sondern können auch dazu beitragen, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Inklusion im Sport zu verändern.
Die Erfolge von Veronika und Johannes Aigner stehen symbolisch für die Möglichkeiten, die der Behindertensport eröffnet, und sie zeigen, wie farbenfroh und vielfältig die Welt des Sports sein kann, wenn Inklusion und Unterstützung im Vordergrund stehen.
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