Waldbrand bedroht Marseille und schließt Flughafen in Südfrankreich

Waldbrand bedroht Marseille und schließt Flughafen in Südfrankreich

Ein rasch wütendes Waldfeuer hat am Dienstag die Stadtränder von Marseille, der zweitgrößten Stadt Frankreichs, erreicht. Dies führte zur Schließung des Flughafens, und die Anwohner wurden aufgefordert, drinnen zu bleiben sowie alle Öffnungen zu schließen, um sich vor dem Rauch zu schützen.

Feuerweite und Auswirkungen

Das Feuer, das durch Winde von bis zu 70 km/h angefacht wurde, war bis ins Zentrum von Marseille zu riechen, berichteten Anwohner, während dicke Rauchwolken über der Stadt schwebten.

Aussagen von Anwohnern

„Es ist sehr eindrucksvoll – sogar apokalyptisch“, sagte Monique Baillard, eine Bewohnerin von Les Pennes-Mirabeau, einer Stadt nördlich von Marseille, wo das Feuer, das inzwischen rund 350 Hektar verbrannt hat, seinen Anfang nahm.

Aktuelle Waldbrandlage in Europa

Waldbrände, die in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels in den Mittelmeerländern immer zerstörerischer geworden sind, wüten ebenfalls in Nordostspanien, wo große Teile des Landes in erhöhter Alarmbereitschaft wegen Feuer stehen.

In der vergangenen Woche gab es Brände auf der griechischen Insel Kreta und in Athen, während ein Großteil Europas unter einer frühen Hitzewelle litt.

Sicherheitsmaßnahmen in Marseille

Während sich das Feuer ausbreitete, wurden die Bewohner des 16. Stadtbezirks von Marseille, der an Les Pennes-Mirabeau grenzt, von der Behörden angewiesen, zu Hause zu bleiben, Türen und Fenster zu schließen und feuchte Tücher auf alle Öffnungen zu legen.

„Das Feuer, das in Pennes-Mirabeau ausbrach, steht jetzt vor den Toren von Marseille“, erklärte Bürgermeister Benoit Payan auf X.

Berichte von Betroffenen

Ein Bankangestellter, den man telefonisch erreichte, berichtete: „Der Himmel ist grau von Asche, und der Geruch des Feuers ist im Zentrum von Marseille sehr stark.“

Den Anwohnern wurde geraten, nicht zu evakuieren, es sei denn, es werde angeordnet, um die Straßen für die Rettungsdienste freizuhalten.

„In diesem Stadium müssen die Einwohner zu Hause bleiben“, postete die Präfektur Provence-Alpes-Côte d’Azur auf X. „Schließt Fenster, Türen, haltet euer Eigentum für die Notdienste frei und vermeidet Reisen auf den Straßen.“

Einsatzkräfte und Infrastruktur

Der lokale Feuerwehrdienst gab auf X bekannt, dass 168 Feuerwehrleute entsandt wurden, um das Feuer zu bekämpfen. Auch Feuerwehrfahrzeuge und Hubschrauber kamen zum Einsatz.

Ein Sprecher des Flughafens Marseille, des viertbeschäftigsten Flughafens Frankreichs, sagte, dass seit etwa Mittag keine Flugzeuge mehr starten oder landen konnten, und einige Flüge nach Nizza, Nîmes und anderen Regionalflughäfen umgeleitet wurden. Es war unklar, wann der Flughafen wieder öffnen würde.

Die Zugverbindungen in nordwestlicher Richtung von Marseille wurden aufgrund eines Feuers in der Nähe der Gleise eingestellt, teilte der SNCF-Zugbetreiber mit.

Waldbrände in Südfrankreich

In der Zwischenzeit war ein Waldbrand, der in der Nähe von Narbonne im Südwesten Frankreichs ausgebrochen war, auch am Montag noch aktiv, angefacht von Winden mit 60 km/h.

Etwa 2.000 Hektar seien bereits verbrannt, berichtete die lokale Präfektur.

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