Das Theater Bremen hat sich an eine aufregende Neuinterpretation von Erich Kästners Klassiker gewagt: „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“. Die Premiere fand am 20. Oktober im angesehenen Theater am Goetheplatz statt. Dabei bleibt die Erzählweise des Romans erhalten, doch die Umsetzung als Musical verspricht eine fesselnde Mischung aus Musik und Schauspiel, wie wir sie von Broadway-Produktionen kennen.
Im Zentrum der Geschichte steht Konrad, ein Junge, dessen anfängliche Langweiligkeit von Claudio Gottschalk-Schmitt auf der Bühne verkörpert wird. Doch dieser Eindruck soll sich schnell ändern: Konrad und sein fantasiebegabter Onkel Ringelhuth, gespielt von einem anderen Darsteller, begeben sich auf eine fantastische Reise, die sie weit über die Grenzen ihrer gewohnten Welt hinausführt.
Transformation vom Roman zum Musical
Die Herausforderung, Kästners Erzählung für die Bühne zu adaptieren, wurde von Regisseur Martin G. Berger als wenig kompliziert beschrieben. „Kästner hat viele bildreiche Szenen und lebendige Dialoge verfasst. Das hat es uns erleichtert“, betonte Berger. Diese Elemente flossen nicht nur in die Theaterfassung ein, sondern wurden auch musikalisch umgesetzt. Gemeinsam mit Jasper Sonne und Michael Ellis Ingram hat er die Musik für diese Uraufführung komponiert. Das Ergebnis klingt nach einer Mischung aus Broadway-Melodien und operettenhaften Gesangseinlagen.
Das Musical bringt Konrads Entwicklung zur Geltung. Der Junge minimalisiert seine mathematische Welt und taucht ein in ein Abenteuer voller Farbe und Fantasie, das den Bühnenraum lebendig macht. Durch sorgfältige Kostüme und Requisiten wird dem Publikum eine Welt präsentiert, die sowohl jung als auch alt anspricht. „Wir bemühen uns, dass die Bühne immer belebt ist“, erklärte Berger. Die Liebe zur Geschichte zeigt sich nicht nur in den Dialogen, sondern auch in den dynamischen Choreografien und der inszenierten Szenerie.
Ein Familienspektakel für alle Altersgruppen
Die Musik des Musicals hat sich an klassischen Stücken wie „Mary Poppins“ orientiert und kombiniert diese mit opernhaften Einflüssen. Unter den Darstellern sind zahlreiche Opernsänger vertreten, die dem Stück eine zusätzliche Dimension verleihen. Berger ist überzeugt: „Das Stück richtet sich an die ganze Familie. Niemand wird sich langweilen, auch die Kleinen ab acht Jahren werden auf ihre Kosten kommen.“ Das musikalische und visuelle Spektakel unterstreicht Berghers Überzeugung, dass das Musical eine generationsübergreifende Anziehungskraft hat.
Das Theater Bremen hat für „Der 35. Mai“ insgesamt 14 Vorstellungen eingeplant, die Kartenpreise variieren zwischen 13 und 50 Euro, abhängig von Datum und Platzwahl. Besonders hervorzuheben ist das Angebot für Auszubildende, die im November kostenlos ins Theater dürfen. Mit einem Einsatz von nahezu 100 Mitwirkenden, darunter ein 35-köpfiges Orchester sowie zahlreiche Chorsänger und Statisten, stellt diese Inszenierung einen großen Aufwand dar. Die gesamte Aufführung dauert etwa zwei Stunden und 40 Minuten und verspricht, ein Highlight der Theatersaison zu werden.
Für weitere Details und Informationen zur Veranstaltung können Interessierte auf www.butenunbinnen.de nachlesen.