Für viele Berufstätige ist der Weg zur Arbeit eine tägliche Herausforderung, insbesondere wenn es nach München geht. Die Verkehrslage auf den Hauptstraßen wie der A8, A99 und dem Mittleren Ring ist oft angespannt. Dies liegt daran, dass viele Pendler aus den umliegenden Regionen in die bayerische Landeshauptstadt strömen. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik ist München die Stadt mit den meisten Einpendlern in Deutschland.
Im Jahr 2023 wurden mehr als 525.000 Pendler registriert, die täglich nach München reisen. Damit übertrifft die Stadt Berlin mit 467.000 und Frankfurt mit 463.000 Pendlern. Bereits in den letzten Jahren hatte München diese Spitzenposition inne und die Zahl der Einpendler ist seit 2021 weiter gestiegen – fast 20.000 mehr als im vorherigen Jahr.
Lebenshaltungskosten und Arbeitsplätze in München
Ein Grund für den Zuzug von so vielen Arbeitskräften ist die hohe wirtschaftliche Attraktivität der Stadt. Studien zeigen, dass München die teuerste Stadt Deutschlands ist, mit Lebenshaltungskosten, die etwa 25 Prozent über dem Bundesschnitt liegen. Es ist kein Geheimnis, dass die teuren Mieten viele dazu veranlassen, in ländlicheren Gebieten zu wohnen, wo die Kosten niedriger sind. Dennoch ziehen gut bezahlte Arbeitsplätze in zahlreichen internationalen Unternehmen viele Menschen an. Diese leben oftmals in günstigeren Gemeinden, pendeln aber täglich in die Stadt, um von den attraktiven Jobangeboten zu profitieren.
Ein weiteres Beispiel für dieses Pendelverhalten befindet sich im bayerischen Raum selbst: Nürnberg hat sich mit nahezu 196.000 Einpendlern als zweitgrößte Stadt innerhalb Bayerns etabliert und belegt bundesweit den neunten Platz. Insbesondere zwischen den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen gibt es eine rege Mobilität. Im laufenden Jahr pendelten über 72.000 Personen zwischen diesen Städten. Hierbei ist die Verbindung Nürnberg-Fürth die zweitwichtigste Pendelachse in Deutschland, gleich nach der Berliner Verbindung zu Potsdam.
Das Pendeln über Gemeindegrenzen hinweg wird in Bayern ebenfalls immer populärer. Seit 2021 stieg die Gesamtzahl der Pendler in Bayern von rund 4,4 Millionen auf schätzungsweise 4,5 Millionen. Diese Zahl verdeutlicht die wachsende Vernetzung und den Austausch zwischen den Städten in der Region.
Die Entwicklungen rund um das Pendeln nach München und innerhalb Bayerns haben klare ökonomische Auswirkungen. Während die Stadt selbst von der Zuwanderung profitiert, können die Pendler in den Satellitenstädten und umliegenden Gemeinden von niedrigeren Lebenshaltungskosten und dennoch blühenden Arbeitsmärkten profitieren. Das Pendeln wird also zur Norm und zeigt eine neue Dynamik in der Arbeitswelt.
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