In einer Zeit, in der die Diskussion um Pauschalreisen zunehmend an Bedeutung gewinnt, treffen sich zahlreiche Branchenvertreter zur Jahrestagung von Best-Reisen im malerischen Kyllini, Griechenland. Dieses Ereignis zieht rund 550 Fachleute an, darunter 360 Vertreter aus Reisebüros, die sich bis Dienstag mit den Herausforderungen und Chancen für die beliebte Reiseform auseinandersetzen.
Die Veranstaltung bietet nicht nur spannende Vorträge – unter anderem von Experten wie Weltmeisterin und Paralympic-Medaillengewinnerin Denise Schindler – sondern auch eine große Reisemesse, die mehr als 90 Partner präsentiert. TUI, als führender Anbieter auf dem deutschen Markt, ist mit 25 Kollegen vor Ort und feiert die 25-jährige strategische Partnerschaft mit Best-Reisen.
Zusammenarbeit zwischen TUI und Best-Reisen
TUI CEO Sebastian Ebel betonte während der Tagung die Bedeutung dieser Kooperation. Von den etwa 670 Reisebüros von Best-Reisen sind 263 TUI Premium Partner, was einen gewichtigen Teil der Umsätze ausmacht. So erzielte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von mehr als 1,3 Millionen Euro, was rund 40 Prozent des gesamten Umsatzes ausmacht. Diese solide Basis zeugt von einer wertvollen und stabilen Zusammenarbeit, die sich auch durch Herausforderungen, wie die Corona-Krise, behaupten konnte.
„Das ist keine Zweckehe und auch keine romantische Beziehung“, sagte Frank Winkler, ein Vorstandsmitglied von Best-Reisen. „Wir haben an unseren Themen gearbeitet und blicken optimistisch in die Zukunft.“ Dieser optimistische Ton gibt den Teilnehmern Hoffnung, besonders im Hinblick auf die notwendige Nachwuchsgewinnung für die Branche.
Aufruf zur Nachwuchsförderung und Qualitätsverbesserung
Cornelius Meyer, ein weiterer Best-Vorstand, sprach das drängende Thema des Fachkräftemangels an. Es sei entscheidend, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, selbst zu reisen – denn allein durch das persönliche Erlebnis können sie von der Branche überzeugt werden. Seine kritischen Worte, dass „Leute mit Followern hofiert” werden, während die Reisemedien um Vergünstigungen kämpfen müssen, fanden großen Zuspruch aus dem Publikum.
Zusätzlich fordern Meyer und andere Mitglieder der Branche eine neue Ausrichtung bei den Provisionen für Reisebüros. Beispielsweise sollten Faktoren wie die Ausbildung und die fortlaufende Fortbildung berücksichtigt werden, um Anreize für Beratungsqualität und verkaufsbezogene Leistungen zu schaffen.
Ein weiteres zentrales Thema bildete die Diskussion um die Novellierung der Pauschalreiserichtlinie. Meyer stellte klar, dass die aktuelle Gesetzgebung in Brüssel den Verbraucherschutz falsch interpretiert und dadurch die Pauschalreisen verteuert. „Die Einzelleistungen müssen einen entsprechenden Schutz bieten, um eine faire Rivalität mit anderen Angeboten zu gewährleisten“, so Meyer.
Die Tagung dient auch als Plattform, um die Notwendigkeit eines Verbraucherschutzportals zu betonen. Um die Vorteile von Pauschalreisen klarer zu kommunizieren, soll ein „Forum Reisesicherheit“ entstehen. Die Schaffung eines neutralen Rahmens zur Information und Unterstützung der Verbraucher könnte dazu beitragen, die Wahrnehmung von Pauschalreisen zu verbessern und mehr Menschen für diese Reiseform zu begeistern.