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Frontex-Zahlen 2023: Irreguläre Migration in der EU deutlich gesunken!

Im Jahr 2023 hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex bemerkenswerte Entwicklungen im Bereich der irregulären Migration registriert. Zwischen Januar und September wurde eine drastische Reduzierung irregulärer Grenzübertritte in EU-Länder festgestellt. 166.000 Personen versuchten, die Grenzen zu übertreten, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 42 Prozent bedeutet. Dies stellt eine bedeutende Wende im Kontext der Migration in Europa dar.

Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Rückgänge je nach Region stark variieren. Besonders auffällig ist der Rückgang auf den Routen über den westlichen Balkan und das Mittelmeer, wo nur 17.000 Einreisen stattfanden, was einem Rückgang von 79 Prozent entspricht. Auf der zentralen Mittelmeerroute, die oft als gefährlicher Pfad bekannt ist, wurden knapp 48.000 Grenzübertritte verzeichnet, was einen Rückgang von 64 Prozent bedeutet.

Anstiege auf anderen Routen

Während einige Routen einen Rückgang zeigen, gibt es dagegen eine alarmierende Zunahme an irregulären Einreisen über die westafrikanische Route. Diese führt oft über den Atlantik zu den Kanarischen Inseln. Mit 30.600 registrierten Eintritten bis Ende September verdoppelte sich die Zahl der Einreisen im Vergleich zum Vorjahr nahezu. Dies wirft Fragen über die Sicherheit und die Bedingungen auf, unter denen diese Reisen unternommen werden.

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Besonders signifikant ist der Anstieg der Grenzübertritte an den östlichen Außengrenzen der EU, insbesondere zu Polen und den baltischen Staaten. Hier verdreifachten sich die Einreiseversuche auf fast 13.200. Diese Zunahme wird häufig mit den Spannungen zwischen der EU und Belarus in Verbindung gebracht, wo Migranten aus dem Nahen Osten gezielt an die EU-Grenzen geleitet werden, um politischen Druck auszuüben.

Herkunftsländer der Migranten

Die häufigsten Ursprungsländer der irregulären Migranten im Jahr 2023 sind laut Frontex Syrien, Mali und die Ukraine. Besonders Syrien tritt dabei auf vier der sechs Fluchtrouten in Erscheinung. Auch Afghanistan und Marokko sind immer wieder unter den Herkunftsländern der Migranten zu finden.

Im Gesamtjahr 2023 erwartet Frontex, mehr als 380.000 irreguläre Grenzübertritte zu registrieren, was knapp 54.000 mehr sind als im Vorjahr. Diese Entwicklungen stehen im Zentrum der EU-Migrationspolitik, die sich zunehmend auf Rückführungen und die Gestaltung neuer rechtlicher Rahmenbedingungen konzentriert, um die Einreise irregulärer Migranten zu kontrollieren.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, kündigte jüngst einen neuen Gesetzesentwurf an, der darauf abzielt, sicherzustellen, dass Migranten, die in die EU zurückgeführt werden, klaren Kooperationsverpflichtungen unterliegen. Es sollen auch bestehende Lücken im System geschlossen werden, damit irreguläre Migranten nicht mehr so leicht Abschiebungen entkommen können.

Diese Entwicklungen in der irregulären Migration sind nicht nur zahlenmäßige Veränderungen, sondern haben auch weitreichende politische Implikationen und fordern von den EU-Staaten ein schnelles Handeln, um effektive Lösungen zu finden. Wie die Situation in den letzten Monaten des Jahres 2023 weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Die Diskussion um migrationspolitische Maßnahmen wird an Intensität gewinnen, insbesondere vor dem Hintergrund solcher dramatischen Veränderungen in den Zahlen.

Quelle/Referenz
zeit.de

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