
Die europäische Sonde "BepiColombo" hat am 8. Januar 2025 einen wichtigen Vorbeiflug am Planeten Merkur erfolgreich abgeschlossen. Der Vorbeiflug fand in einer Höhe von 295 Kilometern über der kalten Nachtseite und dem Nordpol des Planeten statt und ist der insgesamt sechste dieser Art. Ziel des Manövers war es, die Anziehungskraft der Sonne zu nutzen, um die Sonde abzubremsen und auf die Hauptmission vorzubereiten, die Ende nächsten Jahres beginnen soll. Über die Kameras der Sonde wurden Bilder der Merkur-Oberfläche aufgenommen, die dunkle Krater zeigen, die zu den kältesten Orten des Sonnensystems zählen.
Der Vorbeiflug fand um 06:59 CET (05:59 UTC) statt, wobei die Sonde erwartungsgemäß die Nachtseite des Planeten anflog. Etwa sieben Minuten nach dem Vorbeiflug, um 07:06 CET, richteten sich die Kameras auf die sonnenbeschienene Seite, wodurch wertvolle Daten gesammelt werden konnten. Die ersten Bilder werden am 9. Januar 2025 veröffentlicht. Während des Vorbeiflugs wird BepiColombo über 23 Minuten in Merkurs Schatten verbringen, wobei das Team in Darmstadt die Sonde vor dem Eintritt in den Schatten aufwärmt, um die Batterie zu schonen.
Ein europäisch-japanisches Gemeinschaftsprojekt
BepiColombo wurde im Oktober 2018 gestartet und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Japanischen Raumfahrtagentur JAXA. Die Mission umfasst zwei Orbitale: den Mercury Planetary Orbiter (MPO) von der ESA und den Mercury Magnetospheric Orbiter (Mio) von JAXA. Nach der Ankunft in Merkurorbit Ende 2026 werden die beiden Orbiters in spezielle polare Umlaufbahnen eintreten, wobei die wissenschaftlichen Operationen Anfang 2027 beginnen sollen. Das Projekt hat das Ziel, grundlegende Forschungsfragen zu beantworten, wie die geologische Formung des Planeten, das Vorhandensein von Wasser und die Zusammensetzung der Oberfläche, und soll zur besseren Verständigung der Ursprünge des Sonnensystems beitragen.
Die Sonde ist seit mehr als sechs Jahren auf ihrer insgesamt achtjährigen Reise und hat bereits neun Planetennäheflüge absolviert, darunter einen um die Erde, zwei um die Venus und nun sechs um Merkur. Neben den Aufnahmen der Oberfläche werden verschiedene wissenschaftliche Instrumente eingesetzt, um die Umgebung des Planeten zu messen sowie Partikel und das Magnetfeld zu analysieren. Die bisherigen Daten aus den Vorbeiflügen deuten darauf hin, dass einige Krater möglicherweise Wassereis enthalten.
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