Tausende fordern den Rücktritt von Serbiens Führung nach tödlichem Unglück!
In einem beeindruckenden Aufstand haben sich Zehntausende Serben in der Hauptstadt Belgrad versammelt, um gegen Präsident Aleksandar Vucic und seine regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) zu protestieren. Der Grund? Ein tragischer Unfall, der am 1. November 15 Menschen das Leben kostete, als das Dach des neu renovierten Bahnhofs in Novi Sad einstürzte!
Die Proteste, die zu den größten der letzten Jahre zählen, wurden am Sonntag von Universitätsstudenten und Landwirten organisiert und fanden auf dem Slavija-Platz in Belgrad statt. Der Aufmarsch begann mit 15 Minuten Schweigen – eine bewegende Geste für die Opfer dieses verheerenden Vorfalls.
Ein Unglück, das die Nation erschütterte
Am besagten Tag starben 14 Menschen im Alter von sechs bis 74 Jahren, während ein 15. Opfer Wochen später im Krankenhaus verstarb. Die Wut der Bürger richtet sich gegen die Regierung, die sie für mangelhafte Bauqualität und Korruption verantwortlich machen. 13 Personen wurden bereits festgenommen, darunter ein Minister, dessen Freilassung das Vertrauen in die Ermittlungen erschütterte.
Die Opposition und die Bevölkerung sind sich einig: Dieser Vorfall ist das Resultat von Vetternwirtschaft und unzureichender Aufsicht. Vucic und seine Koalition bestreiten diese Vorwürfe, doch der Druck auf die Regierung wächst. „Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, betont der Präsident.
Die Protestierenden ließen ihrer Wut freien Lauf: Mit eingeschalteten Handylichtern skandierten sie „Vucic, Dieb!“ und hielten Plakate hoch mit Aufschriften wie „Wir sind alle unter dem Dach“ und „Du hast Blut an deinen Händen“. Ein IT-Experte aus Novi Sad, Aleksa, 30, brachte es auf den Punkt: „Wir sind hier, um ‚Stopp‘ zu sagen zu allem, was seit 2012 passiert ist!“
Ein Aufstand für Freiheit und Gerechtigkeit
Die Forderungen sind klar: Rücktritt von Vucic und dem Bürgermeister von Novi Sad, sowie die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen. Zudem verlangen die Demonstranten, dass die rechtlichen Schritte gegen die Protestierenden eingestellt werden und die Angreifer zur Rechenschaft gezogen werden.
Die serbische Kulturszene ist ebenfalls auf den Straßen: Schauspieler wie Bane Trifunovic bezeichneten die Demonstration als „Fest der Freiheit“. Auch in den Städten Nis und Kragujevac fanden kleinere Kundgebungen statt.
Um die Wogen zu glätten, haben die Behörden in den letzten Wochen verschiedene Subventionen für junge Menschen versprochen. Doch die Protestierenden lassen sich nicht besänftigen und fordern mehr als nur halbherzige Lösungen.
Während die Demonstrationen weitergehen, ließ sich Vucic nicht beirren und eröffnete am Sonntag einen neuen Abschnitt einer Autobahn in Zentralserbien. „Wir werden sie wieder besiegen“, erklärte er und warf der Opposition vor, die Studenten für ihre eigenen Machtspiele zu benutzen.
Die wochenlangen Proteste sind ein Ausdruck des allgemeinen Unmuts über Vucics Herrschaft. Während er Serbien in die Europäische Union führen möchte, wird ihm vorgeworfen, die demokratischen Freiheiten eher einzuschränken als zu fördern.
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