
Am Freitag, dem 28. März 2025, erschütterte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7 Myanmar, dessen Epizentrum sich nur wenige Kilometer außerhalb von Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, befand. Das Beben hatte weitreichende Auswirkungen, die sogar in Thailand und China spürbar waren. Über 1.600 Menschen verloren ihr Leben, während mehr als 3.600 weitere verletzt wurden, darunter zahlreiche Kinder. Die humanitäre Lage in Myanmar hat sich dadurch dramatisch verschärft, bereits vor dem Erdbeben waren 6,3 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen, was ein Drittel der Kinder im Land entspricht, wie UNICEF berichtet.
Die Zerstörungen sind enorm. In zahlreichen Regionen, darunter Sagaing, Naypyidaw und Mandalay, wurden zahlreiche Häuser, Schulen, Krankenhäuser und lebenswichtige Infrastrukturen schwer beschädigt. Zudem kam es in vielen Teilen zu Strom- und Kommunikationsausfällen, was die Lage der Bevölkerung zusätzlich kompliziert. Laut dem Roten Kreuz sind mindestens 800.000 Menschen obdachlos, viele leben ohne Zugang zu sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung.
Dringende humanitäre Hilfe benötigt
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Hitze und der drohenden Wasserknappheit steigt auch die Gefahr für Seuchen und Krankheitsausbrüche. UNICEF beschreibt die humanitäre Lage als "bereits katastrophal" und warnt vor den verheerenden Auswirkungen auf Kinder und Familien. Der Bedarf an Unterkünften für Hunderttausende ist dringend, insbesondere mit dem bevorstehenden Einsetzen der Monsunzeit. Diese Notsituation wird durch die steigende Zahl der Binnenflüchtlinge, die von 670.000 im Jahr 2021 auf 4,3 Millionen angestiegen ist, zusätzlich verschärft.
Im gesamten Land sind inzwischen 6,8 Millionen Menschen Flüchtlinge – ein dramatischer Anstieg, der durch den eskalierenden Bürgerkrieg nach dem Militärputsch im Februar 2021 ausgelöst wurde. Myanmar gilt als das ärmste Land in Südostasien, und in den letzten Jahren ist die humanitäre Lage weiter verschlechtert. Laut UNICEF benötigen bis Ende 2025 schätzungsweise 19,9 Millionen Menschen, darunter 6,4 Millionen Kinder, dringend humanitäre Hilfe.
Internationale Gemeinschaft gefordert
Die Regierung Myanmars hat nun internationale Hilfe angefordert, während UNICEF-Teams bereits vor Ort sind, um die Auswirkungen des Erdbebens zu beurteilen und humanitäre Hilfe vorzubereiten. In der Folge des Erdbebens erwarten Fachleute, dass die Anzahl der betroffenen Menschen weiter steigen wird, was die ohnehin kritische Lage von Kindern und Familien im Land zusätzlich belastet. Der Zugang zu lebensrettenden Diensten ist drastisch verschlechtert, was besonders vom Konflikt betroffene Kinder und Frauen betrifft.
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