
In Syrien rumort es gewaltig! Der Gemeindepfarrer von Aleppo, P. Bahjat Elia Karakach, schlägt Alarm über die dramatische Eskalation der Gewalt im Land. In den letzten Tagen wurden über 1.000 Menschen getötet, darunter 745 Zivilisten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet. Laut Karakach stehen die Syrer erneut am Abgrund eines Bürgerkriegs, insbesondere in den brisanten Regionen as-Suwaida und Dschabla gibt es ein extremes Spannungsfeld. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, sich nicht von Syrien abzuwenden. Denn während die Bevölkerung in Angst lebt, lässt die Gewalt nicht nach. Letzte Milizbewegungen, angeführt von der sunnitischen Haiat Tahrir al-Scham (HTS), stellen die Macht der Regierung um Baschar al-Assad in Frage und schaffen ein blutiges Chaos, wie auch [kathpress.at] berichtet.
Die Lage wird kompliziert durch die Einflussnahme internationaler Mächte. Russland, jahrzehntelanger Unterstützer des Regimes, hielt sich anfangs zurück, während Israel seine Militäraktivitäten im Süden Syriens nach dem Sturz Assads massiv ausweitete. Hier unterstreicht die weiterhin aggressive Strategie Israels, dass es die Sicherheit der neuen, als islamistisch wahrgenommenen syrischen Regierung gefährdet sieht. Anders als die fortschreitenden Bombardierungen durch Israel steht der Iran, früher al-Assads treuer Verbündeter, aktuell schwach da. In den letzten Wochen wurde kein iranischer Delegationsbesuch in Syrien gemeldet, was auf einen signifikanten Machtverlust hindeutet, wie in der Berichterstattung von [zeit.de] deutlich wird.
Regierungszwist und enttäuschte Hoffnungen
Die Übergangsregierung unter Präsident Ahmed Al-Scharaa steht in der Kritik: Trotz ihrer Versprechen bleibt echte politische Veränderung aus. Verbitterte Stimmen fordern nun ein Ende der Gewalt und eine Rückkehr zu gerechten Verhandlungen. "Die Menschen hier sind müde und wir wissen nicht mehr, wie wir ihnen Mut machen können", kommentiert Karakach die große Frustration der Bevölkerung. Auch die Kirchenchefs bekräftigen in ihren Appellen die Notwendigkeit einer nationalen Versöhnung und warnen vor jeglichen Bestrebungen zur Teilung des Landes. Ihre geforderte Einheit und Bürgerrechte sind der einzige Weg, um ein Ende der blutigen Auseinandersetzungen zu erreichen.
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