
In Belgrad werden die Proteste gegen die Regierung zunehmend größer. Am vergangenen Samstag versammelten sich dort über 100.000 Menschen, um gegen die politischen Missstände im Land zu demonstrieren. Der SPÖ-Delegationsleiter und EU-Wahlbeobachter Schieder hat diese Massenbewegung als ein Zeichen für den Wunsch nach Veränderung in Serbien interpretiert. "Bisher war Gewalt die einzige Reaktion auf die Proteste, doch diese erreichen nun eine Größe, die sich nicht mehr ignorieren oder zerschlagen lässt", stellte er auf der Plattform X klar. Er forderte, dass die Anliegen der Demonstrierenden endlich gehört werden, wie spiegel.de berichtete.
Regierung weist Vorwürfe zurück
Die serbische Regierung reagierte darauf vehement. Botschafter Blagojević erklärte die Proteste zur "illegalen" Versammlung und wies die Gewalvorwürfe gegen den Staat entschieden zurück. Die Regierung betont, dass ihrerseits keine Gewalt angewendet wurde und alle Forderungen der Studierenden erfüllt seien. Ein möglicher Auslöser der Proteste ist der tragische Einsturz eines Bahnhofvordachs in Novi Sad, bei dem 15 Menschen ihr Leben verloren haben, und der durch Korruption bedingt sein soll. Blagojević meldete zudem, es habe am 4. März Ausschreitungen gegeben, bei denen unter anderem auch Journalisten attackiert wurden und eine terroristische Gruppe festgenommen wurde, die einen Staatsstreich vorbereitete. Diese Ereignisse stellt er als Zeichen von Unruhen durch die Opposition dar, wie kleinezeitung.at berichtete.
Die Spannungen zwischen der serbischen Regierung und den Protestierenden sind damit auf einem Höhepunkt, während die Menschen im Land unmissverständlich ihre Forderungen nach einem politischen Umdenken artikulieren. Schieder konstatierte, dass die aktuelle politische Stimmung auf den Widerstand der Menschen hinweist und die Menschen auf eine demokratische Wende hoffen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung