
Ein neues Verteidigungsbündnis zwischen Kroatien, Albanien und dem Kosovo hat die geopolitischen Spannungen in Südosteuropa angeheizt. Dieses Abkommen, das am Dienstag in Tirana von den Verteidigungsministern der drei Länder, Ivan Anušić, Pirro Vengu und Ejup Maqedonci, unterzeichnet wurde, dient der Stärkung der militärischen Zusammenarbeit. Geplant sind gemeinsame Übungen, Schulungen sowie eine engere Kooperation in der Rüstungsindustrie. Die Minister betonten, dass dieses neue Bündnis in Reaktion auf die sich verändernden geopolitischen Umstände und das gestiegene Sicherheitsrisiko entsteht, was das Machtgefüge auf dem Balkan in Frage stellt, wie auch tkp.at berichtete.
Serbien reagiert alarmiert auf diese militärische Annäherung und bezeichnet das Abkommen als „offene Provokation“. Präsident Aleksandar Vucic äußerte seine Besorgnis über die Entwicklung und versicherte, dass Serbien alles tun werde, um seine Stabilität und Verteidigungsfähigkeit zu bewahren. Das serbische Außenministerium kritisierte, dass Belgrad nicht in die Gespräche einbezogen wurde und sieht dies als Angriff auf Serbiens Rolle als Garant für den Frieden in der Region. Besonders für die serbische Regierung stellt die Militarisierung des Kosovo eine bedrohliche Herausforderung dar. Obwohl der Kosovo 2008 eine einseitige Unabhängigkeit proklamierte, betrachtet Serbien die Provinz weiterhin als Teil seines Staatsgebiets, was die Spannungen in der Region verschärft, wie kosmo.at berichtete.
Erweiterung des Bündnisses möglicherweise geplant
Das neue Militärabkommen könnte auch andere NATO- und EU-Länder anziehen. Der kroatische Verteidigungsminister deutete an, dass es Bestrebungen gibt, das Bündnis zu erweitern, wobei Serbien Bulgaria als möglichen neuen Partner nennt. Darüber hinaus könnte die verstärkte militärische Kooperation darauf hinweisen, dass die Region sich auf neue Unsicherheiten, wie einen möglichen Rückzug der USA, einstellt. Der Kosovo, das gegenwärtig unter dem Schutz der US-Truppen steht, könnte in diesem Kontext besonders profitieren. Experten sehen Hinweise, dass hinter den Kulissen mit der NATO konsultiert wurde und dass möglicherweise eine NATO-Operation in der Region bevorstehen könnte.
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