
In einem drastischen Schritt hat die chinesische Regierung angekündigt, ab dem 10. März zusätzliche Zölle auf zahlreiche landwirtschaftliche Produkte aus den USA zu erheben. Wie das Pekinger Handelsministerium mitteilte, werden auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle 15 Prozent zusätzliche Zölle fällig. Für andere Produkte wie Sojabohnen, Schweinefleisch und Rindfleisch gilt ein zusätzlicher Zoll von 10 Prozent. Diese Maßnahme erfolgt als Reaktion auf die kürzlich angeordneten Zollsteigerungen durch US-Präsident Donald Trump, der die Importzölle auf Waren aus China von 10 auf 20 Prozent verdoppelte. Die Erhöhung trat um Mitternacht in Kraft und wurde als Antwort auf den fortwährenden Schmuggel der in China produzierten Droge Fentanyl in die USA gerechtfertigt, wie Die Presse berichtete.
Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wechselt damit in eine neue Runde, die an die Eskalationen von 2018 erinnert. Trump begründet seine Maßnahmen mit dem "unilateral" agierenden Verhalten Chinas, das seiner Meinung nach das "multilaterale System des Welthandels" untergräbt. China reagierte darauf, indem es drohte, weitere US-Unternehmen auf eine Liste unzuverlässiger Entitäten zu setzen, was ihnen Einschränkungen oder sogar einen Verbot ihrer Geschäfte in China auferlegen könnte. Neben den neuen Zöllen auf landwirtschaftliche Produkte hatte Peking auch bereits Zölle auf Kohle und flüssiges Erdgas aus den USA angekündigt, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter anheizt, wie vienna.at informierte.
Die US-Regierung hatte bereits zu Beginn des Monats Februar Zölle auf alle Einfuhren aus China eingeführt, was Peking dazu veranlasste, Gegenzölle in Höhe von 15 Prozent auf gewisse Produkte zu verhängen. Beide Länder stehen damit erneut an der Schwelle zu einem umfassenden Handelskrieg, wie bereits während Trumps erster Amtszeit. Der gegenseitige Schutz durch Zölle belastet nicht nur die Exportwirtschaft Chinas, sondern bedroht auch die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Waren auf dem US-Markt und verstärkt die Unsicherheiten im globalen Handel.
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