In Syrien häufen sich die Konflikte und Eskalationen. Eine offensive Gruppe islamistischer Aufständischer, angeführt von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), hat in den letzten Tagen vier Städte erobert, darunter Halfaja, Tajbat al-Imam, Maardis und Soran. Laut Berichten wurden hierbei rund 50 Soldaten getötet, was die Bedeutung dieser aggressiven Vorstöße unterstreicht, da die islamistischen Kräfte sich nun etwa zehn Kilometer von der strategisch wichtigen Stadt Hama entfernt befinden. Diese Entwicklungen bestätigen die alarmierenden Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die das Ausmaß der Kämpfe in der Region protokolliert.
Kämpfe und Rückeroberungen
Die syrischen Regierungsstreitkräfte haben intensiv auf die Angriffe reagiert und versuchen, ihre verlorenen Gebiete zurückzuerobern. So wurde das Dorf Chanasser, das weniger als zwei Tage zuvor von den islamistischen Aufständischen eingenommen wurde, von den syrischen Streitkräften zurückgeholt. Des Weiteren hat die syrische Armee, unterstützt durch russische Luftangriffe, die Offensive der islamistischen Rebellen bekämpft. n-tv.de berichtete, dass sowohl die Luft- als auch die Artillerieangriffe intensiv geführt werden.
Die geopolitische Lage wird durch das Eingreifen aus dem Ausland zusätzlich verkompliziert. Der iranische Außenminister Araqchi erklärte am Dienstag, dass Iran auf ein Ersuchen der syrischen Regierung zur Entsendung von Truppen reagieren könnte und somit seine Unterstützung für Machthaber Bashar al-Assad zugesichern würde. Angesichts dieser angespannten Situation erfordert die Türkei, angeführt von Präsident Recep Tayyip Erdogan, einen "echten politischen Prozess" in Syrien, um eine Eskalation der Gewalt zu vermeiden, wie kleinezeitung.at berichtete.
Der Irak hat seine Unterstützung für die syrische Regierung ebenfalls bekräftigt und die Grenze zu sichern begonnen. Zudem ist die Lage für die Zivilbevölkerung äußerst prekär, da durch die wieder aufflammenden Kämpfe und die steigenden Luftangriffe immer mehr Menschen betroffen sind. Laut der Regionaldirektorin des Norwegischen Flüchtlingsrats droht die Situation, das Land in die dunkelsten Tage des seit Jahren andauernden Bürgerkriegs zurückzuführen.