Fünf Frauen dürfen Qatar Airways verklagen nach Zwangsuntersuchung
Fünf Frauen dürfen Qatar Airways verklagen nach Zwangsuntersuchung
Brisbane, Australien – Fünf australische Frauen haben das Recht gewonnen, Qatar Airways zu verklagen, nachdem sie im Jahr 2020 gezwungen wurden, invasive körperliche Untersuchungen auf dem Flughafengelände von Doha durchzuführen. Ein Bundesgericht hat ihre Beschwerde bestätigt.
Hintergrund des Vorfalls
Die Identität der Frauen bleibt anonym. Laut ihrem Anwalt wurden sie zusammen mit Dutzenden weiteren Passagierinnen von Flügen entfernt und körperlichen Untersuchungen unterzogen, nachdem ein neugeborenes Baby am Hamad International Airport aufgefunden wurde.
Die damalige qatarische Regierung erklärte, dass diese Maßnahme ergriffen wurde, nachdem ein kleines Mädchen in Plastik eingewickelt und im Müll versteckt aufgefunden wurde – eine „schockierende und erschreckende“ Tat. Die Behörden entschuldigten sich für die Unannehmlichkeiten, die den Passagieren entstanden sind.
Internationale Empörung und rechtliche Schritte
Der Vorfall stieß international auf Empörung und wurde von Australiens damaligem Außenminister als „großartig verstörend und besorgniserregend“ verurteilt. Noch ist unklar, wie viele Frauen insgesamt untersucht wurden; die fünf australischen Frauen waren Teil von 13 Passagierinnen, die aus dem Qatar Airways Flug 908 nach Sydney entfernt wurden. Ein Sprecher der australischen Regierung berichtete, dass bis zu 10 Flüge betroffen waren.
Gerichtsentscheid und mögliche Entschädigung
Am Donnerstag urteilte ein Gremium aus drei Richtern des australischen Bundesgerichts einstimmig, dass der ursprüngliche Richter im Fall einen Fehler gemacht hatte, indem er die Relevanz des Montrealer Übereinkommens, das die Haftung von Fluggesellschaften regelt, „kurzfristig abgelehnt“ hatte. „Unsere Mandanten sind mit dem Ergebnis überglücklich“, sagte ihr Anwalt Damian Sturzaker von Marque Lawyers.
Er fügte hinzu: „Sie tragen zugrunde die Narben, nicht nur von dem, was an diesem Abend geschah, sondern auch von der Tatsache, dass es keine Entschuldigung, keine Entschädigung gab und der Fall über mehrere Jahre von verschiedenen staatlichen Stellen bekämpft wurde.“ Laut Artikel 17 des Montrealer Übereinkommens ist ein Beförderer für Schäden aufgrund von Tod oder Verletzungen von Passagieren verantwortlich, die an Bord eines Flugzeugs oder beim Ein- oder Aussteigen auftreten.
Vorwürfe gegen Qatar Airways und den Flughafen
Die Fenster dieser Frauen sind weiterhin für eine Anspruchsgrundlage für Fahrlässigkeit gegen Qatar Airways gegeben, die die mögliche Schadensersatzhöhe erhöhen könnte. CNN hat Qatar Airways kontaktiert. Die Frauen hatten ebenfalls versucht, Vorwürfe wegen Fahrlässigkeit, Körperverletzung, falscher Inhaftierung und Körperverletzung gegen den Flughafenbetreiber MATAR und die Qatar Civil Aviation Authority (QCAA) zu erheben.
Das Urteil am Donnerstag setzte ihre Klage gegen die QCAA zwar aus, erlaubte ihnen jedoch, Aspekte ihrer Klage gegen MATAR zu ändern. Sturzaker erklärte, dass die Gründe für die QCAA-Entscheidung geprüft werden, um zu sehen, ob es Möglichkeiten gibt, im australischen Obersten Gerichtshof Berufung einzulegen.
Weitere rechtliche Schritte und Verantwortlichkeit
Sturzaker betonte, dass noch unklar ist, wer die Durchsuchungen angeordnet hat, und dass dies eine der Informationen sein wird, die die Anwälte während des Verfahrens einholen wollen. „Wir haben keinen perfekten Einblick in die Verantwortlichkeit, und das ist eines der Dinge, die wir klären möchten, da viele der Dokumente, die wir angefordert haben, nicht bereitgestellt wurden“, sagte Sturzaker.
Nach dem Vorfall erklärte ein qatarischer Staatsanwalt, dass eine unbestimmte Anzahl von Flughafenmitarbeitern, die für die Durchführung der Untersuchungen verantwortlich war, angeklagt wurde. In der gleichen Erklärung wurde bekannt gegeben, dass die Mutter des Babys wegen versuchten Mordes identifiziert und angeklagt wurde, nachdem sie das Land verlassen hatte und nur als „asiatischer“ Herkunft beschrieben wurde.
Kulturelle Kontexte und zukünftige Entwicklungen
In Katar bleibt Sex außerhalb der Ehe ein strafbares Vergehen, weshalb es nicht ungewöhnlich ist, dass Frauen Kinder zur Vermeidung von Gefängnisstrafen aussetzen. Sturzaker bezeichnete die qatarische Reaktion auf das verlassene Baby als „völlig unverhältnismäßig“. „Das ist nicht etwas, was man an einem Flughafen sehen würde, zu dem man normalerweise reisen möchte“, sagte er.
Die Klage wird voraussichtlich im kommenden Jahr vor Gericht kommen.
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