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In einem historischen Schritt hat Papst Franziskus erneut ein wichtiges vatikanisches Amt mit einer Frau besetzt. Die 52-jährige Schwester Raffaella Brambilla, Mitglied der Consolata-Missionsschwestern, übernimmt die Position als Sekretärin im Dikasterium, das sich um die Belange der Ordensgemeinschaften kümmert. Bisher war Brambilla dort bereits als Sekretärin an zweiter Stelle tätig gewesen. Diese Ernennung ist besonders bemerkenswert, da sie die zweite Frau ist, die einen solch hohen Posten in der Kurie, die dem Regierungsapparat des Vatikans ähnelt, besetzt. Dies wurde vom vatikanischen Presseamt am Samstag bekannt gegeben, wie Kleine Zeitung berichtet.
Brambilla, die in der Vergangenheit als Generalsuperiorin ihrer Ordensgemeinschaft fungierte und einen Doktor in Psychologie an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom erworben hat, war seit 2019 Mitglied des betreffenden Dikasteriums. Ihre Ernennung folgt dem Trend, weiblichen Führungskräften in der vatikanischen Hierarchie mehr Raum zu geben. So ist Schwester Alessandra Smerilli seit August 2021 Sekretärin der Vatikanbehörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Im Gegensatz zu den Sekretärsposten sind bereits mehrere Frauen in der Rolle von Untersekretärinnen in verschiedenen Dikasterien tätig, darunter die Kirchenrechtlerin Linda Ghisoni und die Wirtschaftsprofessorin Antonella Sciarrone Alibrandi, wie DOMRADIO hervorhebt.
Die vaticanischen Dikasterien, die vergleichbar mit Ministerien sind und von einem Präfekten geleitet werden, haben sich in den letzten Jahren durch die Apostolische Konstitution "Praedicate evangelium" neu strukturiert. Diese Regelung zielt darauf ab, eine modernere und inklusivere Führung innerhalb der Kirche zu schaffen. Die Berufung einer Frau in eine so hochrangige Position stellt einen bedeutenden Fortschritt für die feministische Vertretung im Vatikan dar und könnte wegweisend für zukünftige Ernennungen sein.
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