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Rom, 7. Januar 2025 – Ein historischer Tag für den Vatikan: Papst Franziskus hat erstmals eine Frau in eine Spitzenposition einer vatikanischen Behörde berufen. Die italienische Ordensfrau Simona Brambilla, 59 Jahre alt und ehemalige Generaloberin der Consolata-Missionsschwestern, wurde zur Präfektin des Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens ernannt. Diese Entscheidung, die am Montag verkündet wurde, zieht große Aufmerksamkeit auf sich, denn Brambilla steht hierarchisch über dem neu ernannten Pro-Präfekten, Kardinal Ángel Fernández Artime, was im Vatikan eine bemerkenswerte Neuerung darstellt. Der Kirchenrechtler Matthias Pulte bezeichnete dies als "nicht einfach" und wies darauf hin, dass die Konstellation zwischen Brambilla und Fernández potenzielle Probleme bergen könnte, da sie aus theologischer Sicht verschiedene Amtsdefinitionen repräsentieren.
Eine bahnbrechende Ernennung
Die Ernennung von Brambilla stellt eine bedeutende Veränderung in der vatikanischen Hierarchie dar, da Frauen bisher selten die höchsten Ämter innerhalb der römischen Kurie einnahmen. Als Sekretärin des Dikasteriums war sie bereits aktiv und bringt mit ihrer Vielseitigkeit – mit einer Ausbildung in Krankenpflege und einem Abschluss in Psychologie – wertvolle Perspektiven ein. Ihr Engagement als Missionarin in Mosambik und ihre langjährige Führungserfahrung im Orden machen sie besonders geeignet für diese Verantwortung. Dies wird von Pulte als ein positiver Schritt gewertet, da eine Ordensfrau nun für Fragen der Ordensgemeinschaften zuständig ist, was eine Perspektive widerspiegelt, die ein Weltkleriker möglicherweise nicht bieten kann. Die Kurienreform von 2022, die es Laien ermöglicht, in die höchsten Ämter des Vatikans einzutreten, wird nun durch Brambillas Position weiter gefestigt und unterstreicht eine zunehmende Öffnung der Kirche.
Die Ernennung von Frauen in Führungsrollen ist ein Teil einer breiteren strategischen Neuausrichtung unter Papst Franziskus, der sich bemüht, mehr Diversität und Inklusivität innerhalb der Kirche zu fördern. Neben Brambilla gehören zu den hochrangigen Frauen im Vatikan auch Schwester Alessandra Smerilli und Schwester Nathalie Becquart, die in Schlüsselpositionen innerhalb der römischen Kurie tätig sind. Diese Entwicklungen zeigen, dass im Vatikan ein tiefgreifender Wandel stattfindet – ein Wandel, der das Bild der Kirche im 21. Jahrhundert prägen könnte, wie kathpress.at und Catholic News Agency berichten.
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