Top-UN-Gericht weist Sudaners Klage gegen die UAE ab

Der Internationale Gerichtshof hat Sudans Genozidklage gegen die VAE abgewiesen. Das Urteil stärkt die UAE-Behauptung, nicht für den Konflikt in Sudan verantwortlich zu sein.

Der Internationale Gerichtshof hat die Klage Sudans abgewiesen, in der behauptet wurde, dass die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die Genozidkonvention verletzt hätten, indem sie paramilitärische Kräfte in der Darfur-Region unterstützten.

Gericht erklärt mangelnde Zuständigkeit

Am Montag gab das Gericht bekannt, dass es nicht die Zuständigkeit habe, die von Sudan geforderten Maßnahmen gegen die VAE zu erlassen. Die Richter stimmten dafür, den Fall zu beenden.

VAE begrüßt die Entscheidung

Die VAE reagierten schnell auf das Urteil. Reem Ketait, die stellvertretende Ministerin für politische Angelegenheiten, erklärte in einer Stellungnahme, dass die Entscheidung „eine klare und entscheidende Bestätigung dafür ist, dass dieser Fall völlig unbegründet war“. Sie fügte hinzu: „Die Feststellung des Gerichts, dass es ohne Zuständigkeit ist, bestätigt, dass dieser Fall niemals hätte eingebracht werden dürfen.“

Kritik an Sudans Argumentation

Ketait erklärte weiter: „Einfach gesagt, stellt die heutige Entscheidung eine zwiefache Ablehnung des Versuchs der Sudanischen Streitkräfte dar, das Gericht für ihre Kampagne der Desinformation zu instrumentalisieren und von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken.“ Sie betonte, dass “die Tatsachen für sich sprechen: Die VAE tragen keine Verantwortung für den Konflikt in Sudan. Im Gegenteil, die Gräueltaten, die von den kriegführenden Parteien verübt werden, sind gut dokumentiert.”

Sudans Klage und die Vorwürfe

Sudan hatte im März eine Klage gegen die VAE eingereicht, in der ihm vorgeworfen wurde, die Rapid Support Forces (RSF) zu bewaffnen, eine Behauptung, die die VAE stets bestritten haben. Der amtierende Justizminister Sudans, Muawia Osman, sagte vor Gericht: „Ein Völkermord wird gegen die ethnische Gruppe der Masalit im Westen unseres Landes verübt, mit der Unterstützung und Komplizenschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.“

Der blutige Konflikt in Sudan

Seit April 2023 haben sich zwei der mächtigsten Generäle Sudans – Abdel Fattah al-Burhan, der die Sudanesischen Streitkräfte (SAF) leitet, und sein ehemaliger Verbündeter Mohamed Hamdan Dagalo der paramilitärischen RSF – in einem blutigen Streit um die Kontrolle des Landes engagiert, das zwischen ihren Machtzentren geteilt ist.

Humanitäre Krise und diplomatische Bemühungen

Der andauernde Bürgerkrieg hat eine der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt verursacht, und die diplomatischen Bemühungen, den Konflikt zu beenden, sind bislang gescheitert.

Über den Internationalen Gerichtshof

Der ICJ mit Sitz in Den Haag, Niederlande, befasst sich mit Konflikten zwischen Staaten und Verstößen gegen internationale Verträge. Sowohl Sudan als auch die VAE sind Unterzeichner der 1948 verabschiedeten Genozidkonvention.

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