Syrische Rebellen starten Großangriff auf Regimekräfte in Aleppo

In Syrien haben Rebellen einen großangelegten Angriff auf die Truppen der Regierung in West-Aleppo gestartet. Diese Offensive, die von Quellen der Freien Syrischen Armee und lokalen Einwohnern bestätigt wurde, markiert den ersten größeren Konflikt zwischen beiden Seiten seit Jahren.
Angriff unter dem Decknamen „Abschreckung der Aggression“
Die Oppositionsfraktionen kündigten die Offensive am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal an und bezeichneten sie als „Abschreckung der Aggression“. Sie gaben an, dass der Angriff eine Reaktion auf die jüngsten Artilleriebeschüsse der Regierung unter Präsident Bashar al-Assad sei.
Eroberung strategischer Orte
Nach Angaben der Oppositionsfraktionen wurden 13 Dörfer, einschließlich der strategischen Städte Urm Al-Sughra und Anjara, sowie der Basis 46, der größten syrischen Militärbasis in West-Aleppo, eingenommen. Bei der Offensive sollen 37 Angehörige der Regimekräfte und verbündeter Milizen getötet worden sein.
Überprüfung der Zahlen und Reaktionen
CNN hat bislang die berichteten Zahl der Opfer nicht unabhängig verifizieren können und hat die syrische Regierung um einen Kommentar gebeten. Der überraschende Angriff am Mittwoch stellt die erste bedeutende Auseinandersetzung zwischen den syrischen Rebellen und der Regierung seit März 2020 dar, als Russland und die Türkei eine Waffenstillstandsvereinbarung vermittelten.
Befreiung von Urm Al-Kubra
Das Militärkommando der syrischen Rebellen berichtet, dass ihre Kämpfer die Stadt Urm Al-Kubra, etwa 20 Kilometer von Aleppo entfernt, nach intensiven Kämpfen mit den Assad-Truppen und iranischen Milizen befreiten.
Soziale Medien und zivile Reaktionen
Videos, die in sozialen Medien kursieren, zeigen Rauch aufsteigen aus dem Umland von West-Aleppo. Rebellenkräfte sind auch in mehreren Dörfern in der Nähe der Stadt Aleppo zu sehen. In einem Video feiert ein Kämpfer in Anjara, seiner angeblichen Heimatstadt. „Anjara gehört uns, nicht der Familie Assad“, ist zu hören.
Berichterstattung der staatlichen Medien
Die syrischen Staatsmedien berichteten nicht über die Kämpfe, während einige regimefreundliche Medien die Auseinandersetzungen erwähnten, ohne jedoch Details zu Orten oder Ergebnissen zu liefern.
Flucht der Zivilbevölkerung
Ein Bewohner eines regierungskontrollierten Viertels in Aleppo berichtete CNN, dass Zivilisten im wohlhabenden Viertel New Aleppo aufgrund der anhaltenden Kämpfe begannen, in andere Gebiete zu fliehen.
Diversität der Opposition
Die an der Offensive beteiligten Oppositionsfraktionen reichen von islamistischen Gruppen bis zur moderaten Freien Syrischen Armee, die zuvor von den USA und der Türkei unterstützt wurde.
Der lange Konflikt in Syrien
Der Bürgerkrieg in Syrien begann während des arabischen Frühlings 2011, als die Regierung eine pro-demokratische Aufstandsbewegung gegen Assad, der seit 2000 Präsident ist, unterdrückte. Das Land rutschte in einen umfassenden Bürgerkrieg, als sich eine Rebellenkraft, bekannt als die Freie Syrische Armee, bildete, um gegen die Regierungstruppen zu kämpfen.
Internationale Dimension des Konflikts
Der Konflikt weitete sich aus, als andere regionale Akteure und Weltmächte – von Saudi-Arabien und Iran bis Russland und den USA – intervenierten, was den Bürgerkrieg in einen „Stellvertreterkrieg“ verwandelte. Auch der ISIS konnte sich im Land festsetzen, bevor er erhebliche Rückschläge erlitt.
Aktuelle Lage und humanitäre Krise
Seit dem Waffenstillstandsabkommen von 2020 bleibt der Konflikt weitgehend inaktiv, lediglich mit geringen Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und dem Regime von Assad. Laut den Vereinten Nationen wurden mehr als 300.000 Zivilisten im Laufe von über einem Jahrzehnt Krieg getötet, und Millionen von Menschen wurden in der Region vertrieben.
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