Iran aktiviert neue Zentrifugen nach UN-Kritik

Iran aktiviert neue Zentrifugen, um Uran anzureichern, nachdem die UN-Atombehörde eine verstärkte Kooperation gefordert hat. Der Schritt wird als Reaktion auf internationale Kritik gewertet.
Iran aktiviert neue Zentrifugen, um Uran anzureichern, nachdem die UN-Atombehörde eine verstärkte Kooperation gefordert hat. Der Schritt wird als Reaktion auf internationale Kritik gewertet.

Der Iran hat am Freitag bekannt gegeben, dass er neue, fortschrittliche Zentrifugen aktiviert, die Uran für das nukleare Programm des Landes anreichern. Diese Entscheidung folgte auf die Kritik der UN-Atomaufsichtsbehörde, die Iran mangelnde Kooperation vorwarf.

Details zur Aktivierung der Zentrifugen

Iran plant die Aktivierung einer „sichtbaren Anzahl neuer und fortschrittlicher Zentrifugen verschiedener Typen“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf eine gemeinsame Erklärung des Außenministeriums und der Atomenergieorganisation des Iran. In der Mitteilung wurde betont, dass diese Schritte dazu dienen, die nationalen Interessen zu schützen und die friedliche Nutzung der Atomenergie im Einklang mit den Bedürfnissen des Landes voranzutreiben.

Urananreicherung und nukleare Ambitionen

Das Einspeisen von Gas in die Zentrifugen ist Teil des Anreicherungsprozesses von Uran, das theoretisch zur Entwicklung einer Atombombe verwendet werden könnte. Iran hat jedoch stets bestritten, Ambitionen zur Herstellung von Atomwaffen zu haben.

Reaktion auf die IAEA-Resolution

Die Entscheidung Irans steht im Zusammenhang mit einer Resolution der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), die Iran aufforderte, seine Zusammenarbeit mit der Behörde dringend zu verbessern. Die IAEA und der Iran hatten sich in der Vergangenheit über verschiedene Fragen gestritten, insbesondere über Spuren von Uran, die an nicht deklarierten Standorten gefunden wurden.

Kritik an der Resolution der IAEA

Der Iran kritisierte die Resolution und bezeichnete sie als politisch motiviert. In der gemeinsamen Erklärung des Außenministeriums hieß es, dass die Resolution „unter Druck und Drängen von drei europäischen Ländern und den USA“ zustande gekommen sei, was eine „angemessene Reaktion seitens Irans“ zur Folge haben könnte. Der Iran betont, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient.

Gefahren durch angereichertes Uran

Der IAEA-Direktor Rafael Mariano Grossi hat zuvor gewarnt, dass Teheran über ausreichend Uran verfügt, das auf nahezu waffenfähige Grades angereichert ist, um „mehrere“ Atomwaffen herzustellen, falls das Land dies beschließen sollte. Zudem hat er eingeräumt, dass die UN-Agentur nicht garantieren kann, dass keines von Irans Zentrifugen für geheime Anreicherungen verwendet wurde.

Reaktionen aus Israel und der internationalen Gemeinschaft

Der israelische Verteidigungsminister Gideon Sa’ar lobte die IAEA-Resolution und erklärte auf der Plattform X, dass „Irans nukleares Wettrüsten gestoppt werden müsse“. Die Resolution stellt seiner Meinung nach einen wesentlichen Teil der diplomatischen Bemühungen dar, um zu verhindern, dass der Iran nukleare Waffen erlangt.

Hintergrund: Der Atomdeal von 2015

Im Rahmen des 2015 geschlossenen Atomdeals war Iran auf den Betrieb von rund 5.000 älteren Zentrifugen beschränkt und durfte moderne Zentrifugen nur zu Forschungszwecken nutzen. Nach dem Rückzug von US-Präsident Donald Trump aus dem Abkommen im Jahr 2018 und der anschließenden Wiederherstellung von Wirtschaftssanktionen reduzierte Teheran schrittweise seine Verpflichtungen aus dem Atomdeal, was zu einer bedeutenden Abweichung von den Vereinbarungen führte.

Aktuelle Situation im Irak

Zu Beginn dieses Jahres erklärte der US-Außenminister Antony Blinken, dass die „Breakout-Zeit“ – die Zeit, die benötigt wird, um genügend waffenfähiges Material für eine Atombombe herzustellen – nun „wahrscheinlich ein bis zwei Wochen beträgt“, was die kürzeste bislang von US-Beamten angegebene Zeit darstellt.

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