Kunstforum Wien droht die Schließung – Zukunft der Szene in Gefahr!

Kunstforum Wien droht die Schließung – Zukunft der Szene in Gefahr!

Schleifmühlgasse, 1040 Wien, Österreich - Das Kunstforum Wien steht vor dem Aus. Heute, am 11. Juni 2025, sollen weitere Details zur Schließung des seit 1980 bestehenden privaten Ausstellungshauses bekanntgegeben werden. Die Unicredit Bank Austria hatte bereits im Dezember 2022 das baldige Ende für das Kunstforum angekündigt. Auslöser dafür ist der Wegfall des Sponsorings durch die Signa, die bis zu ihrem Verkauf an Josef Rainer Eigentümerin der Immobilie war. Die derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen erlauben keinen weiteren Betrieb des Kunstforums, welches zuvor als zentrales Rückgrat der Wiener Kunstszene galt.

Im vergangenen Jahr sorgte die drohende Schließung für einen Aufschrei in der Kunstszene. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, darunter bekannte Namen wie Erwin Wurm und VALIE EXPORT, protestierten in einem offenen Brief. In dieser Situation wurde eine Übergangsfrist vereinbart, um eine alternative Trägerstruktur zu finden. Direktorin Ingried Brugger sollte mit Unterstützung des Beirats neue Partner und Sponsoren akquirieren. Doch diese Bemühungen scheinen gescheitert zu sein, da bislang keine tragfähige Lösung gefunden wurde.

Die Zukunft der Abramović-Ausstellung

Ein Lichtblick könnte jedoch die bevorstehende Ausstellung von Marina Abramović sein, die am 2. Oktober im Kunstforum stattfinden sollte. Die Ausstellung, die in Zürich kuratiert wurde, bietet einen umfangreichen Werküberblick und Reenactments historischer Performances. Allerdings gibt es Bedenken, dass bei einer Absage der Veranstaltung hohe Pönalezahlungen fällig würden, was die Situation zusätzlich kompliziert.

Während das Kunstforum vor einer ungewissen Zukunft steht, boomt andererseits die junge Kunstszene in Wien. Im vierten Bezirk eröffnete das Kollektiv um Felix Dennhardt, Agnes Varnai und Peter Varnai den Offspace Discotec. Der Kunstraum, der sich in der Schleifmühlgasse befindet, besticht durch seine zentrale Lage nahe bekannter Galerien und Lokale. Bei der jüngsten Vernissage war Dennhardt stolz auf das große Interesse, das er bemerkte. Zudem gab es darstellende Kunst, unter anderem von Frauen des Kollektivs Club Fortuna, die mit Keramikobjekten hinter einer Glasfront performten.

Die Sichtbarkeit von Kunst und Künstlern ist Dennhardt besonders wichtig. Er betont, dass es für die Kreativen einen herben Verlust bedeutet, wenn sie ihre Arbeiten nicht präsentieren können. In einer Zeit, in der das Kunstforum möglicherweise seine Pforten schließen muss, wird die Notwendigkeit von Räumen für künstlerischen Ausdruck in Wien immer deutlicher.

Wie es mit dem Kunstforum weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Kunstszene in Wien ist jedoch in Bewegung, und während einige Institutionen möglicherweise zur Disposition stehen, entwickeln sich neue Spielstätten und Gemeinschaften, die das kreative Potenzial der Stadt weitertragen.

Für weitere Informationen besuchen Sie Kleine Zeitung, ORF Wien und Der Standard.

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OrtSchleifmühlgasse, 1040 Wien, Österreich
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