Jette Nietzard sorgt im Bundestag mit ACAB-Pullover für Skandal!

Jette Nietzard sorgt mit einem "ACAB"-Pullover im Bundestag für Aufregung. Klöckner kritisiert und droht mit Konsequenzen.
Jette Nietzard sorgt mit einem "ACAB"-Pullover im Bundestag für Aufregung. Klöckner kritisiert und droht mit Konsequenzen.

Vienna, Österreich - Die Grünen-Abgeordnete Jette Nietzard sorgt mit ihrem Kleidungsstil für Aufregung im Bundestag. Am Sonntag erschien sie mit einem Pullover, auf dem „ACAB“ prangte, und einer Baseballkappe mit dem Slogan „Eat the rich“. Dieses Outfit postete sie auf Instagram mit der Frage, was ihrer Meinung nach schlimmer sei: der Pullover oder die Kappe. Der Ausdruck „ACAB“, der für „All Cops Are Bastards“ steht, wird allgemein als krasse Beleidigung an Polizisten verstanden, während „Eat the rich“ eine Kritik an sozialer Ungleichheit und den Reichen darstellt. Die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner reagierte umgehend auf Nietzards provokantes Auftreten und verfasste einen entsprechenden Brief.

In ihrem Schreiben stellte Klöckner klar, dass solche Kleidungsstücke gegen die Hausordnung des Bundestags verstoßen. Selbst der Direktor des Bundestages, Paul Göttke, unterstützte diese Position, indem er die Verantwortung gegenüber den Bundestags-Polizisten betonte und Nietzard darauf hinwies, dass die politische Botschaft ihres Outfits nicht akzeptabel sei. Bei weiteren Vorstößen dieser Art drohen ihr Konsequenzen, die von einem Ordnungsgeld bis zum Verlust ihres Hausausweises reichen können, sollte sie wiederholt gegen die Vorschriften verstoßen.

Reaktionen auf Nietzards Outfits

Die Reaktionen auf Nietzards Auftritt zeigen die vielschichtigen Spannungen innerhalb der politischen Landschaft. Die Grünen distanzierten sich von ihr, und prominente Parteimitglieder wie Cem Özdemir und Winfried Kretschmann sollen ihr sogar den Parteiaustritt nahegelegt haben. Dennoch bleibt Nietzard gelassen und versichert, dass sie bis Oktober im Amt bleibt und die Grüne Jugend weiterhin leiten möchte. Eine Entschuldigung hält sie für übertrieben und bekräftigt ihre systemkritische Haltung gegenüber der Polizei.

Diese Kontroversen sind nicht neu im Bundestag. In der Vergangenheit sorgten verschiedene Kleidungsstile für Diskussionen über die Angemessenheit im politischen Raum. Beispielsweise wurde Tessa Ganserer (Grüne) 2022 für ihren transparenten Oberteil kritisiert, während andere Abgeordnete in der Vergangenheit wegen bedruckter T-Shirts die Hausordnung verletzten, die Meinungsbekundungen in dieser Form untersagt. Der Bundestag hat zwar keine festgeschriebene Kleiderordnung, jedoch sind Abgeordnete gehalten, die Würde des Hauses zu wahren und solch provokante Botschaften zu vermeiden.

Ein weiterer Skandal in der Politikwelt

Der Vorfall mit Nietzard ist Teil einer größeren Diskussion über Kleidungsstil und politische Botschaften. 2010 wurden beispielsweise Mitglieder der Linken aus dem Plenarsaal verwiesen, als sie gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ protestierten, und auch die Krawattenpflicht für männliche Schriftführer wurde 2014 abgeschafft. Ähnlich spektakuläre Momente gab es auch bei anderen politischen Auftritten, wie dem von Angela Merkel, die zuerst mit Hosen im Bundestag auftrat und schließlich einen Wandel der Kleidungsnormen mitgestaltete.

Zusammenfassend wird deutlich, dass Nietzards umstrittene Kleidungswahl nicht nur ihr persönliches Politikkonzept reflektiert, sondern auch der Öffentlichkeit einen Spiegel vorhält. Die Debatte über angemessene Kleidung im Bundestag ist ein facettenreiches Thema, das immer wieder zu Auseinandersetzungen führt. Ob sich Nietzards Stil langfristig durchsetzen wird oder ob er als weiterer Skandal in die Geschichte des Bundestages eingeht, bleibt abzuwarten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von vienna.at, derwesten.de und das-parlament.de.

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Vorfall Skandal
Ort Vienna, Österreich
Quellen