Indische YouTuberin nach Pakistan-Reise wegen Spionage verhaftet

Die indische Polizei hat einen Reise-Vlogger aufgrund des Verdachts auf Spionage für Pakistan festgenommen. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die Spannungen zwischen den beiden Ländern nach einem mehrtägigen Konflikt zunehmen.
Festnahme eines Reise-Vloggers
Jyoti Malhotra, eine Influencerin aus dem nordindischen Bundesstaat Haryana, wird beschuldigt, sensitive Informationen an Pakistan weitergegeben zu haben, wie ein hochrangiger Polizeibeamter am Sonntag berichtete. Obwohl Festnahmen in Indien und Pakistan aufgrund von Spionageverdacht nicht ungewöhnlich sind, hat Malhotras Fall aufgrund der jüngsten Konflikte zwischen den Nachbarländern großes Interesse geweckt.
Spionageverdacht und Verbindungen zu Geheimdiensten
Die Polizei behauptet, Malhotra habe mit einem pakistanischen Geheimdienstmitarbeiter kommuniziert, der sie darauf vorbereitet habe, eine „Vermögenswert“ für Islamabad zu werden. Während der tödlichen vier Tage des Konflikts in diesem Monat soll Malhotra in Kontakt mit diesem operativen Mitarbeiter gestanden haben. Superintendent Shashank Kumar Sawan äußerte sich dazu: „Sie war eine Reise-Bloggerin, und während der Befragung hat sich herausgestellt, dass sie in dem Streben nach Klicks, Followern und viralen Inhalten in eine Falle geraten ist.“
Reisen nach Pakistan und andere Influencer
Sawan gab an, dass Malhotra „gesponserte Reisen“ nach Pakistan unternommen habe und in Kontakt mit anderen YouTube-Influencern gestanden habe, die ebenfalls mit pakistanischen Geheimdienstmitarbeitern in Verbindung standen. Die Polizei stellte jedoch klar, dass sie keinen direkten Zugang zu Verteidigungs- und Militärinformationen hatte.
Reaktionen und Stellungnahme des Vaters
Malhotras Vater sagte gegenüber Reportern, er sei sich der Reisen seiner Tochter nicht bewusst gewesen und dass sie normalerweise kleine Videos zu Hause drehte. Zuvor hatte er angegeben, dass sie nach Pakistan gereist sei, nachdem sie die erforderlichen Genehmigungen eingeholt hatte.
Reiseverhältnisse zwischen Indien und Pakistan
Vor dem Konflikt in diesem Monat war es für Pakistanis und Inder möglich, in die jeweiligen Länder zu reisen. Dennoch waren Visa aufgrund der bürokratischen Hürden und des historischen Misstrauens lange Zeit schwer zu bekommen. Nach dem Massaker an Touristen im April in der kaschmirischen Stadt Pahalgam, bei dem 26 Menschen ums Leben kamen, haben die Spannungen zwischen den Ländern erheblich zugenommen.
Militärische Konflikte und Propaganda
Indien macht Pakistan für den Anschlag verantwortlich, was von Islamabad bestritten wird. In den darauffolgenden vier Tagen lieferten sich die beiden Nachbarn heftigen Beschuss, bei dem Dutzende auf beiden Seiten starben, bevor ein Waffenstillstand erreicht wurde. Beide Seiten haben in der Folge einen Sieg für sich beansprucht, und die Medienberichterstattung in Indien und Pakistan war von nationalistischem Eifer und Übertreibungen geprägt.
YouTube-Kanal und Verdacht auf finanzielle Unregelmäßigkeiten
Malhotra betreibt einen YouTube-Kanal mit fast 400.000 Abonnenten, auf dem sie Reisevideos veröffentlicht. Mehrere im März veröffentlichte Videos dokumentieren ihre Reise nach Pakistan, wo sie öffentliche Verkehrsmittel nutzt, lokale Märkte erkundet und den größten Hindu-Tempel des muslimisch geprägten Landes besucht. Sie beschreibt sich selbst als „nomadische Wandererin“ und hat auch Beiträge über ihre Reisen nach Bali und Dubai geteilt. Die Polizei hat Fragen aufgeworfen, wie Malhotra ihre Reisen finanziert, und untersucht ihre finanziellen Verhältnisse: „Ihre Reisekosten widersprechen ihren Einkommensquellen,“ so Sawan.
Weitere Spionagefälle in Indien
Malhotras Festnahme ist einer von mehreren jüngsten Fällen, in denen Inder verdächtigt werden, im Auftrag Pakistans zu spionieren. Am Montag wurden auch zwei Personen im nordindischen Bundesstaat Punjab festgenommen, die beschuldigt werden, „sensible Militärinformationen“ an Pakistan weitergegeben zu haben.
Gesetzeslage und mögliche Strafen
Die beiden Männer stehen unter dem Verdacht, „geheime Details“ über Indiens militärische Operationen in Pakistan sowie Truppenverlegungen und strategische Standorte in Punjab, Himachal Pradesh und dem indisch verwalteten Kaschmir weitergegeben zu haben. Die Polizei untersucht, ob die Verdächtigen gegen Indiens Official Secrets Act verstoßen haben, das das „Helfen eines feindlichen Staates“ bestraft. Bei einer Verurteilung droht ihnen eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Details | |
---|---|
Quellen |