Fünf Jahre nach Floyds Tod: Erinnerungen und Proteste in Minneapolis

Fünf Jahre nach George Floyds Tod gedenken US-Städte seines Erbes. Proteste und politische Diskussionen beleuchten Rassismus und Polizeigewalt.
Fünf Jahre nach George Floyds Tod gedenken US-Städte seines Erbes. Proteste und politische Diskussionen beleuchten Rassismus und Polizeigewalt.

Minneapolis, USA - Am 25. Mai 2025 gedenken Menschen in den USA und weltweit des fünften Jahrestages des gewaltsamen Todes von George Floyd. Floyd, der bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis starb, klagte mehrfach, dass er keine Luft mehr bekomme, bevor er schließlich verstorben ist. Sein Tod führte zu einer globalen Welle von Protesten der Bewegung „Black Lives Matter“, die Forderungen nach Gerechtigkeit und gegen Rassismus laut wurden. An diesem Tag waren in mehreren US-Städten, darunter Chicago und Dallas, Proteste geplant, doch größere Demonstrationen wurden nicht erwartet. Kleine Zeitung berichtet, dass auch mehrere Politiker der US-Demokraten an Floyds Tod erinnerten.

In Minneapolis besuchten zahlreiche Menschen die Kreuzung, an der Floyds Tod aufgezeichnet wurde. Dort legten sie Blumen und Stofftiere nieder, und der Ort ist mit Protestkunst, darunter ein Wandbild mit der Botschaft „Du hast die Welt verändert, George,“ geschmückt. Diese Botschaft steht in scharfem Kontrast zu den politischen Ansichten des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, dessen Anhänger eine Begnadigung des verurteilten Polizisten Derek Chauvin fordern, der für 22 Jahre und sechs Monate Haft verurteilt wurde. Floyds Tod hat zwar das Bewusstsein für Rassismus in den USA geschärft, dennoch berichtet ZDF, dass die Bewegung an Bedeutung verloren hat und der Aktivismus nicht mehr die gleiche mediale Aufmerksamkeit erhält.

Erinnerung und Rückschritte

Jeanelle Austin, die in der Nähe von Floyds Todesstelle aufwuchs, setzt sich weiterhin aktiv für die Erinnerung an ihn ein, indem sie Protestplakate sammelt und Ausstellungen organisiert. Der Bericht über Floyds Tod und die anschließenden Proteste haben nicht nur in den USA Wellen geschlagen, sondern auch in vielen anderen Ländern, wo ähnliche Bewegungen entstanden sind. Statistiken wie die vom Projekt „Mapping Police Violence“ zeigen, dass im Jahr 2024 mindestens 1.396 Menschen durch die Polizei getötet wurden, wobei Schwarze überproportional betroffen sind. Laut RND haben schwarze Amerikaner ein fast dreimal so hohes Risiko, durch Polizeigewalt zu sterben wie Weiße.

Eine Umfrage des Pew Research Centers zeigt zudem, dass 54% der US-Amerikaner keine Fortschritte in der Bekämpfung von Rassismus seit Floyds Tod sehen. Historiker wie Donald Nieman betonen die Notwendigkeit von Programmen für Gleichstellung und Inklusion, auch wenn es viele Rückschläge gibt. Ein Gesetzesentwurf zur Polizeireform, der nach George Floyd benannt wurde, ist im Kongress gescheitert und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Befürworter von Reformen konfrontiert sind. Auf kommunaler Ebene bleibt „Black Lives Matter“ heute ein dezentrales Netzwerk lokaler Gruppen, die weiterhin bestrebt sind, die Stimme der diskriminierten afroamerikanischen Bevölkerung zu stärken.

Gesellschaftliche Herausforderungen und Ungleichheiten

Die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen für die afroamerikanische Gemeinschaft bleiben gravierend. Trotz der gewachsenen Aufmerksamkeit für die Themen Rassismus und Polizeigewalt sind viele Afroamerikaner nach wie vor in verschiedenen Bereichen benachteiligt. Dazu zählen unter anderem eine höhere Arbeitslosigkeit und ein geringerer Zugang zu Eigenheimen. Statistiken zeigen, dass die Arbeitslosigkeit unter Afroamerikanern während der Corona-Krise auf fast 17 Prozent gestiegen ist, während 70 Prozent der weißen US-Bürger im Eigenheim leben, jedoch nur 41 Prozent der schwarzen US-Bürger. Diese Ungleichheiten sind tief verwurzelt und haben historische Gründe, die bis in die Zeit der Sklaverei und der Rassentrennung zurückreichen.

Am fünften Jahrestag von George Floyds Tod bleibt festzuhalten, dass trotz des gestiegenen Bewusstseins für Rassismus und Ungleichheit viele Themen nach wie vor dringend angegangen werden müssen.

Details
Vorfall Polizeigewalt
Ursache Druck auf den Nacken durch einen Polizisten
Ort Minneapolis, USA
Quellen