Zunehmende Testamentsspenden: Jeder Zehnte Euro für den guten Zweck!

Österreich - Immer mehr Menschen in Österreich stellen sich die Frage, was nach ihrem Tod mit ihrem Vermögen geschieht. Insbesondere kinderlose Personen beschäftigen sich zunehmend mit diesem Thema. Laut kleinezeitung.at überlegt etwa ein Drittel dieser Gruppe, einen Teil ihres Vermögens an gemeinnützige Einrichtungen zu vererben.

Markus Aichelburg leitet die Initiative „Vergissmeinnicht“, die seit 13 Jahren über die Bedeutung von Testamentsspenden informiert. Jährlich werden in rund 2.000 Testamenten Vereine als Erben oder Vermächtnisnehmer eingesetzt. Der Trend zu Testamentsspenden zeigt, dass mittlerweile jeder zehnte gespendete Euro in Österreich aus Vermächtnissen stammt, was bedeutet, dass 2024 insgesamt über 115 Millionen Euro an Testamentsspenden verzeichnet wurden, so ots.at.

Wachsende Beliebtheit von Testamentsspenden

Das Interesse an Testamentsspenden steigt kontinuierlich an, wobei vor allem kinderlose Personen die Möglichkeit nutzen, ihre gesamte Erbschaft gemeinnützigen Zwecken zu widmen. Dies gaben 18 Prozent der Befragten an. Testamentspender tendieren dazu, moderate Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro zu vererben. Statistiken zeigen, dass über 90 Prozent der Testamentsspenden von alleinstehenden und kinderlosen Personen stammen, was deutsches-stiftungszentrum.de untermauert.

Unter den beliebten Bereichen für Testamentsspenden finden sich Tierschutz, Gesundheit, Pflege sowie soziale Anliegen und Hilfe für Kinder und Jugendliche. Der demographische Wandel und die steigenden vererbbaren Vermögen tragen maßgeblich zu diesem Trend bei. Zwischen 2017 und 2019 konnten über 22 Millionen Euro aus rund 900 erblosen Nachlässen jährlich verzeichnet werden, während die Gesamtzahlen bis 2050 auf fast 41 Milliarden Euro steigen könnten, so die Prognosen.

Wichtige Informationen für zukünftige Testamentspender

Trotz des wachsenden Interesses zeigen Umfragen, dass der Informationsbedarf zum Thema Erben groß ist. Nur 31 Prozent der Personen über 40 haben bereits ein Testament erstellt. Zudem bezeichnet sich die Hälfte dieser Gruppe als wenig bis gar nicht über das Erbrecht informiert. Unterschiede zwischen Erbschaft, Vermächtnis und Auflagen sind im Erbrecht klar geregelt.

Ein Vermächtnis ermöglicht es, einen festgelegten Teil des Nachlasses zu erhalten, ohne als Erbe eingesetzt zu sein. Es wird empfohlen, Testamentsspenden als Vermächtnis zu gestalten, um gezielt gemeinnützige Organisationen zu unterstützen. Das Testament kann jederzeit geändert werden; ohne ein solches fällt das Vermögen an den Staat.

Insgesamt zeigen die Zahlen und Trends, dass Testamentsspenden in Österreich nicht nur eine wachsende Rolle spielen, sondern auch den Wunsch vieler Menschen spiegeln, positive Spuren zu hinterlassen und aktiv an gesellschaftlichen Veränderungen teilzuhaben.

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Ort Österreich
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