Zoll erwischt Schmuggler: Fast 50.000 Zigaretten sichergestellt!

Niederösterreich, Österreich - Im Jahr 2023 hat der österreichische Zoll einen alarmierenden Anstieg des Zigarettenschmuggels verzeichnet. Insgesamt wurden sechs Millionen Schmuggel-Zigaretten beschlagnahmt, was die Behörde vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die finanziellen Belastungen durch steigende Preise für Tabakwaren fließen direkt in die sich verstärkenden Aktivitäten des Schmuggels ein. In diesem Zusammenhang betont Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl die wichtige Rolle des Zolls für faire Wettbewerbsbedingungen in der heimischen Wirtschaft.

Besonders auffällig waren zwei erfolgreiche Aufgriffe auf der Ostautobahn (A 4) in Niederösterreich. Ein Bulgare wurde ertappt, der massenhaft Zigarettenpackungen in Hohlräumen seines Fahrzeugs versteckt hatte. Ein türkischer Lkw-Fahrer gab zunächst an, nur 15 Packungen mitzunehmen, doch bei einer genaueren Untersuchung wurden 22.000 Zigaretten mit türkischer Banderole gefunden. Dieser Fahrer erhielt eine Strafe von 1.000 Euro und eine Anzeige. Insgesamt wurden bei diesen Kontrollen fast 50.000 unversteuerte Zigaretten sichergestellt, was zu hinterzogenen Abgaben von etwa 10.000 Euro führte.

Internationale Zusammenarbeit gegen den Schmuggel

Die Problematik des Zigarettenschmuggels ist nicht auf Österreich beschränkt, sondern hat europäische Dimensionen. Laut einem Bericht von Tagesschau wurden im Januar 2025 über 1,5 Milliarden Zigaretten in der EU geschmuggelt. Dieser massive Schmuggel führte zu einem geschätzten Steuerschaden von über 550 Millionen Euro. Ein internationales Ermittlerteam, bestehend aus Kräften aus Belgien, den Niederlanden und dem Zollfahndungsamt Hannover, untersuchte die Aktivitäten, die bereits seit Mai 2020 andauern.

Die Zigaretten stammten von offiziellen Herstellern in der Türkei und im Iran und wurden durch Umladung und Veränderungen der Warenbezeichnung in Seefrachtdokumenten in die EU geschmuggelt. Insgesamt wurden auch 51 Tonnen unversteuerter Wasserpfeifentabak sichergestellt, was die Komplexität und den globalen Charakter des Schmuggels verdeutlicht.

Schmuggeltrends und entgegenwirkende Maßnahmen

Die Statistik zeigt, dass der Zigarettenschmuggel in Österreich 2022 auf 1,3 Millionen Zigaretten zurückging, nach 2.045.925 Stück im Jahr 2021. Dies geschah aufgrund veränderter Schmuggelrouten. Dennoch bleibt der illegale Handel eine gravierende Herausforderung, die dem Staat erhebliche Steuermittel entzieht. Rund 1.600 Zöllnerinnen und Zöllner in Österreich haben 2022 insgesamt 7,6 Milliarden Euro an Abgaben eingehoben, wobei etwa 2 Milliarden Euro auf Tabaksteuern entfielen, wie Trafikanten Zeitung berichtet.

Um gegen diesen illegalen Handel vorzugehen, setzen die Zöllner Risikoanalysen und Schwerpunktkontrollen ein. Mobile Kontrollteams, die durch die Modernisierung des Zollamts Österreich seit 2021 verstärkt wurden, kontrollieren Verkehrswege, Postverteilzentren, Flughäfen und Grenzen. 2022 führten diese mobilen Einheiten über 273.000 Kontrollen bei rund 3.000 Einsätzen durch. Der Einfluss des Ukraine-Konflikts wird ebenfalls als weiterer Faktor für die Veränderungen der Schmuggelrouten genannt.