Zeckenalarm in Vorarlberg: Erster FSME-Fall der Saison erfasst!

Steigende FSME-Fälle in Vorarlberg: Frühwarnung, Impfdefizite und Schutzmaßnahmen gegen Zecken übertragenes Virus.
Steigende FSME-Fälle in Vorarlberg: Frühwarnung, Impfdefizite und Schutzmaßnahmen gegen Zecken übertragenes Virus.

Vorarlberg, Österreich - In Vorarlberg ist bereits der erste Fall von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in dieser Saison gemeldet worden. Diese virale Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Zecken übertragen wird, zeigt ersten Anzeichen eines besorgniserregenden Anstiegs der Fallzahlen. Laut Kosmo wurden im gesamten Vorjahr 20 bestätigte FSME-Infektionen verzeichnet, und mit dem Beginn der aktuellen Zeckensaison könnte die Zahl in diesem Jahr noch steigen.

Vorarlberg hat mit einer FSME-Impfrate von unter 70 Prozent die niedrigste Durchimpfungsrate in ganz Österreich. Im Vergleich dazu verzeichneten andere Bundesländer wie Oberösterreich und Niederösterreich höhere Impfraten. Virologe Rainer Gattringer führt die ansteigenden Fallzahlen auf bestehende Impflücken, verändertes Freizeitverhalten sowie die milden Winter zurück, die die Zeckenaktivität begünstigen.

Erhöhung der Impfbereitschaft

Um die Impfbereitschaft insbesondere in den Risikogebieten zu steigern, sind Aufklärungskampagnen sowie vergünstigte Impfaktionen angedacht. FSME kann zu ernsthaften Entzündungen im Gehirn, Rückenmark und Hirnhäuten führen und zeigt einen Krankheitsverlauf, der von milden Symptomen bis zu schwerwiegenden Folgeschäden variieren kann. Mit einer Inzidenz von 5–15 % führt die Infektion bei einigen Patienten zu einer zentralnervösen Erkrankung, während unter 1 % der Betroffenen letztlich an FSME verstirbt.

Die Symptome einer FSME-Infektion können grippeähnlich sein und umfassen Fieber, Kopfschmerzen oder Gleichgewichtsstörungen. Das Gesundheitsportal betont, dass nicht jeder Zeckenstich das Virus überträgt und nicht jede Infektion zu einem Krankheitsausbruch führen muss. Es gibt keine ursächliche Behandlung für FSME, weshalb die Impfung als die wirksamste Präventionsmaßnahme gilt. Die Schutzwirkung der FSME-Impfung liegt bei 95–99 % bei korrekt durchgeführtem Impfschema.

Zecken und ihre Gefahren

Zecken leben bevorzugt in Sträuchern, Gebüschen und Wiesen, wobei milde bis sommerliche Temperaturen sowie hohe Luftfeuchtigkeit ihre Aktivität fördern. Bei einem Zeckenbiss ist es wichtig, diese schnell zu entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Empfehlung lautet, geeignete Pinzetten zu verwenden und die Zecke hautnah zu fassen, um sie gerade herauszuziehen. Desinfektion der Einstichstelle nach der Entfernung wird ebenfalls angeraten. Ansonsten sind auch Borreliose-Infektionen, die häufigste Folgeerkrankung nach einem Zeckenstich, zu berücksichtigen. Auch auf Borreliose gibt es keine Impfung, aber eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich.

In Österreich gilt mittlerweile als gesichert, dass kein Bundesland FSME-frei ist. Der Anstieg der Erkrankungen unterstreicht die Notwendigkeit einer erhöhten Aufklärungsarbeit sowie umfassender Präventionsmaßnahmen in der Bevölkerung.

Details
Vorfall FSME
Ursache Impflücken,verändertes Freizeitverhalten,milde Winter
Ort Vorarlberg, Österreich
Quellen