Wiener S-Bahn-Ring: Baustart in Gefahr – Bürger fordern mehr Klarheit!

Wien, Österreich - Der Baustart für den geplanten S-Bahn-Ring in Wien bleibt ungewiss, wie vienna.at berichtet. Trotz der hohen Erwartungen an das Projekt zeichnet sich ein komplexes Bild ab, das von finanziellen Kürzungen und langwierigen Genehmigungsverfahren geprägt ist. Der ÖBB-Chef Andreas Matthä äußert Bedenken, dass das Budget um 7 Prozent reduziert wurde, was die Situation zusätzlich erschwert. Lange Wartezeiten auf Baubescheide tragen zur Unsicherheit bei, denn der Bau des S-Bahn-Rings wartet bereits seit fünf Jahren auf Genehmigungen.
Die S-Bahn-Ringlinien sollen aus S45 und S80 bestehen, mit Umstiegen in Hütteldorf und Praterkai. Neu geplante Haltestellen wie Reichsbrücke und Donaumarina sollen Querverbindungen optimieren und die Fahrzeiten für Pendler verkürzen. Voraussetzung für den S-Bahn-Ring ist jedoch die Zustimmung des Bundesverwaltungsgerichts, dessen Entscheidung im Sommer erwartet wird. Matthias stellt fest, dass die langfristige Planungssicherheit für Infrastrukturminister Peter Hanke von zentraler Bedeutung ist, um die Herausforderungen im öffentlichen Verkehr zu bewältigen.
Projektstatus und Herausforderungen
Die Bürgerinitiativen in Wien äußern Besorgnis über mögliche Abholzungen von Bäumen und den steigenden Güterverkehr, woraufhin die ÖBB die Bedenken zurückweist. Ursprünglich war die Fertigstellung der Verbindungsbahn für dieses Jahr vorgesehen. Obwohl die Aussicht auf einen Baustart noch in diesem Jahr besteht, wird der Abschluss der letzten Arbeiten erst für 2036 angepeilt. Der neue ÖBB-Rahmenplan sieht bis 2030 19,7 Milliarden Euro für 41 Projekte vor, dennoch mussten einige Vorhaben von ursprünglich 58 aufgrund budgetärer Einschränkungen gestrichen werden.
Die Einführung eines 2-Linien S-Bahn-Rings in Wien ist Teil des Koalitionsübereinkommens der „Fortschritts-Koalition für Wien“ (SPÖ und NEOS) aus dem Jahr 2020. In dieser Machbarkeitsstudie, die von der ÖBB-Infrastruktur AG in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Raumplanung und der Verracon GmbH durchgeführt wurde, wird der S-Bahn-Ring als wesentlich für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs angesehen. Die Studie zeigt, dass die Linien S45 und S80 mit einer Verlängerung der S45 bis Praterkai die verkehrswirksamste Lösung darstellen.
Langfristige Perspektiven und Optionen
Personenverkehr auf Gleisen, die derzeit für den Güterverkehr genutzt werden, wäre eine Bedingung für die Umsetzung. Die erforderlichen Anpassungen und der dringend benötigte Infrastrukturausbau zwischen Handelskai und Praterkai stehen jedoch noch aus. presse.oebb.at hebt hervor, dass die geplanten Maßnahmen auch die Attraktivierung der Verbindungsbahn und die Zweigleisigkeit zwischen Hütteldorf und Penzing umfassen.
Die durchgehende Umsetzung des S-Bahn-Rings ist erst ab 2032 realistisch. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen, dass ein autonomer Ringverkehr ohne Umstiege nachteilig wäre, da er den wichtigen Verkehrsknoten Hütteldorf nicht bedienen könnte. Dies könnte zu höheren Betriebsführungskosten und zusätzlichen Infrastrukturinvestitionen führen. Die Stadt Wien verfolgt darüber hinaus das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden und investiert bedeutend in den Ausbau ihrer öffentlichen Verkehrsmittel.
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Ort | Wien, Österreich |
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