Rosenkranz bleibt umstrittener Gast beim Akademikerball in Wien!

Walter Rosenkranz, Nationalratspräsident und Mitglied der Burschenschaft Libertas, verteidigt seine Teilnahme am Akademikerball 2024.
Walter Rosenkranz, Nationalratspräsident und Mitglied der Burschenschaft Libertas, verteidigt seine Teilnahme am Akademikerball 2024.

Wien, Österreich - Inmitten eines politischen Sturms steht Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ), der erneut für Kontroversen sorgt. Bei der diesjährigen Ausgabe des Akademikerballs in der Wiener Hofburg hielt er die Eröffnungsrede, trotz kritischer Stimmen vonseiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), die ihn aufgrund seiner Mitgliedschaft in der deutschnationalen Burschenschaft Libertas nicht als Vorsitzenden des Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus akzeptieren möchte. Vor dem Akademikerball war es bereits zu Spannungen gekommen, da die IKG in einem Offenen Brief Rosenkranzs Zugehörigkeit als inakzeptabel bezeichnete. Sie verwies dabei auf die problematische Geschichte der Burschenschaft, die unter anderem einen „Arierparagrafen“ eingeführt hatte und sich gegen eine Entnazifizierung stellte.

Rosenkranz, der in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ erklärte, er wolle auch in Zukunft am Akademikerball teilnehmen, zeigt sich unbeeindruckt von den Vorwürfen. Er bekräftigte seine Loyalität zur Burschenschaft Libertas und meinte, dass dieser Gemeinschaft immer beistehen werde. Die Diskussion über Burschenschaften und deren Rolle in Österreich nimmt er ernst, fordert jedoch eine öffentliche Aufklärung über deren historische Bedeutung. „Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil in der Geschichte der Staatswerdung, der Demokratie und der Verfassung in Österreich, aber da fehlt es sicherlich an Aufklärung,“ so der Nationalratspräsident. Diese Aussagen deutet er als unzureichende Informationslage gegenüber seiner Person und der studentischen Verbindungen im Allgemeinen, wie orf.at berichtet.

Kontroversen und Proteste

Der Akademikerball zieht seit Jahren nicht nur Prominenz aus der FPÖ und Burschenschaften an, sondern löst auch zahlreiche Proteste seitens linker Gruppen aus. Rosenkranz sieht kein Problem darin, sich diesen Ereignissen zu widmen, und bezeichnete die Untersagung zweier im Vorfeld geplanter Demonstrationen in Wien als problematisch. Er betonte die Wichtigkeit von Grund- und Freiheitsrechten und warnt davor, dass dies nicht zur Gewohnheit werden dürfe. „Das darf in Österreich nicht einreißen,“ warnte er. Seine Position in der Debatte zeigt, dass er sich nicht von der Kritik der IKG oder anderer Gruppen einschüchtern lässt und weiterhin an Gedenkveranstaltungen und öffentlichen Diskussionen teilnehmen möchte.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen