Wien verliert Kult-Kneipe: Hopfbär macht endgültig das Licht aus!

Wien verliert mit „Zum Hopfbär“ ein traditionsreiches Wirtshaus, das wegen Insolvenz schließen musste. Insolvenzverfahren läuft.
Wien verliert mit „Zum Hopfbär“ ein traditionsreiches Wirtshaus, das wegen Insolvenz schließen musste. Insolvenzverfahren läuft.

Wien-Essling, Österreich - Wien steht vor einer Herausforderung in der Gastronomiebranche: Zwei traditionsreiche Lokale haben kürzlich Insolvenz angemeldet. Das als gemütliches Wirtshaus bekannte „Zum Hopfbär“ in Wien-Essling und das indische Restaurant „Royal Bombay Palace“ im 16. Bezirk sind die neuesten Opfer einer anhaltenden Krise, die viele Gastronomen schwer trifft.

Das Lokal „Zum Hopfbär“ musste seinen Betrieb am 9. Mai 2025 einstellen. Unter der Leitung von Ingrid Bär bot das Gasthaus seit November 2015 traditionelle Wiener Küche und konnte eine treue Stammkundschaft aufbauen. Trotz eines Online-Bestellsystems, welches während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde, wurden die wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere infolge von Personalengpässen und Inflation, zu groß. Am 9. Mai wurde schließlich Insolvenz angemeldet, und das Verfahren findet am Handelsgericht Wien statt. Gläubiger haben bis zum 22. Juli 2025 Zeit, ihre Forderungen anzumelden, bevor am 5. August 2025 eine Gläubigerversammlung einberufen wird. Ingrid Bär bleibt jedoch im Geschäft und betreibt weiterhin das Landgasthaus „Rathauswirtin“ in Leopoldsdorf im Marchfelde. Die Schließung des „Hopfbär“ verdeutlicht die Schwierigkeiten, denen viele Gastronomiebetriebe in Wien gegenüberstehen. Kosmo berichtet über die prekäre Lage.

Ein weiteres Lokal schließt

Am 15. Mai 2025 wurde die Insolvenz des „Royal Bombay Palace“ vom Kreditschutzverband (KSV) bekanntgegeben. Das Restaurant, bekannt für seine authentische nordindische Küche, sieht sich nun gezwungen, seine Türen zu schließen. Es war 2019 eröffnet worden und brauchte wie viele andere Betriebe Unterstützung, um wirtschaftlich zu bestehen. 15 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Trotz Beliebtheit konnten die Einnahmen nicht hoch genug sein, um den Betrieb auf lange Sicht abzusichern. Hauptgründe für die Insolvenz sind die gestiegenen Betriebskosten und die Spätfolgen der Corona-Pandemie. Gläubiger können bis zum 2. Juli 2025 ihre Forderungen einbringen, was die Nöte des Lokals weiter verdeutlicht. Pleiteticker schildert die problematischen Umstände dieser Insolvenz.

Krise in der Gastronomie

Die Schließungen des „Zum Hopfbär“ und des „Royal Bombay Palace“ sind Teil eines größeren Trends. Im Jahr 2023 schloss jedes zehnte Gastronomieunternehmen, was insgesamt etwa 48.000 Betriebe seit 2020 ausmachte. Die Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie hat sich im ersten Quartal 2025 beinahe verdoppelt, besonders kleine und mittelgroße Betriebe sind betroffen. Die Branche kämpft mit den Folgen der Corona-Pandemie und steigenden Lebenshaltungskosten, während die Umsatzsteuererhöhung auf Speisen auf 19 Prozent seit Januar 2024 die Situation weiter verschärft. Dies hat zu einem Rückgang der realen Umsätze und Erträge um nahezu 13 Prozent im Jahr 2023 geführt. Tagesschau bietet einen umfassenden Überblick über die prekäre Lage der Gastronomie.

Während die Gastronomie weiterhin unter enormem Druck steht, zeichnen sich bereits weitere Insolvenzen ab, und Experten rechnen mit einer weiteren Schließungswelle. Zahlreiche Unternehmer müssen um ihre Existenz fürchten, und die Probleme scheinen auch in den kommenden Jahren anhalten zu werden.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache gestiegene Betriebskosten, Spätfolgen der Corona-Pandemie
Ort Wien-Essling, Österreich
Quellen