Wien Energie startet mit neuer Fernkälte in heißen Sommer 2025!

Wien Energie startet die Sommer-Saison 2025 mit einer verbesserten Fernkälteversorgung und investiert 90 Millionen Euro.
Wien Energie startet die Sommer-Saison 2025 mit einer verbesserten Fernkälteversorgung und investiert 90 Millionen Euro.

Wien, Österreich - Heute, am 5. Juni 2025, erleben die Wiener Bürger die erste Tropennacht des Jahres, da die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius sinken. Diese Entwicklung ist ein Zeichen für die steigenden Temperaturen und die verstärkten Tropennächte, die in den letzten Jahren in der Hauptstadt zugenommen haben. Vor diesem Hintergrund hat Wien Energie die Wintermonate genutzt, um die Fernkälte für die bevorstehende Sommerzeit optimal vorzubereiten. Im Sommer 2024 verzeichnete die Innenstadt bereits 53 Tropennächte, was den zunehmenden Bedarf an Kühlung verdeutlicht.

Um den Anforderungen einer heißeren Sommersaison gerecht zu werden, investiert Wien Energie 90 Millionen Euro in den Ausbau der Fernkälte. Zu den wesentlichen Maßnahmen zählt der Austausch der Kältemaschinen in der Fernkältezentrale Schottenring, wo alte Maschinen mit einem Kran ausgebaut und durch moderne Anlagen ersetzt wurden. Die installierte Leistung dieser Zentrale konnte so um 1,9 Megawatt auf insgesamt 20 Megawatt erhöht werden. Zudem wurde eine neue Fernkältezentrale in der Siemensstraße mit einer Leistung von 6 Megawatt in Betrieb genommen, die den Büro- und Gewerbepark Central Hub versorgt und zusätzlich Kapazitäten für weitere Kunden bietet.

Erweiterung des Fernkältenetzes

Ein weiterer spannender Schritt ist die geplante Inbetriebnahme einer neuen Kältezentrale am Meduni Campus, die mit einem innovativen Eisspeicher ausgestattet wird. Diese Maßnahme wird nicht nur im Sommer genutzt, sondern auch für eine effiziente Kühlung im Winter. Fernkälte wird in spezialisierten Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen erzeugt, wobei Kaltwasser bei Temperaturen von 5 bis 6 Grad Celsius über isolierte Leitungen zu den Abnehmern geleitet wird. Die Fernkälte kommt nicht nur in der heißen Saison zum Einsatz, sondern wird auch im Winter benötigt, beispielsweise von großen Kunden wie dem AKH, Rechenzentren, Großküchen, Hotels und Kulturbetrieben.

Die Vorteile der Fernkälte sind nicht zu unterschätzen. Sie spart über 50 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Klimatisierung. Anders als Klimaanlagen, die Abwärme erzeugen und die städtische Umgebung zusätzlich aufheizen, trägt das Fernkältesystem dazu bei, die Hitze in urbanen Gebieten zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig, da in Städten wie Wien die Temperaturen bis zu 10 Grad höher sein können als im Umland.

Fakten zur Fernkälte

  • Netzlänge: 30 Kilometer
  • Gesamte Kälteanschlussleistung: 230 MW
  • Versorgte Gebäude: 200
  • CO2-Einsparungen: 50% im Vergleich zu konventioneller Klimatisierung
  • Anzahl Kältestandorte: 7 Fernkältezentralen mit Netzanschluss und 17 dezentrale Lösungen

Der kontinuierliche Ausbau des Fernkältenetzes ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung. Ein markanter Meilenstein war der Abschluss des Kälterings im Jahr 2024, der die Infrastruktur erheblich verbessert hat. In ähnlichen Bemühungen setzen auch andere Städte, wie München, auf den Ausbau von Fernkältenetzen, um die urbanen Hitzeinseln zu bekämpfen und eine umweltfreundliche Kühlung zu gewährleisten. Im Vergleich zu traditionellen Klimaanlagen, die energieintensiv sind und die Umgebung zusätzlich aufheizen, bietet die Fernkälte eine wesentlich effizientere Lösung, die sowohl ökologischen als auch ökonomischen Anforderungen gerecht wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv begegnet, indem es innovative Technologien zur Kühlung vorantreibt und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leistet.

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Ort Wien, Österreich
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