Weltpremiere in Wien: Srnkas Oper Voice Killer über Krieg und Geistigkeit

Vienna, Österreich - Am 13. Juni 2025 hat die Oper „Voice Killer“ von Miroslav Srnka ihre mit Spannung erwartete Weltpremiere im Musiktheater an der Wien. Dieser Anlass markiert die erste Uraufführung unter der Intendanz von Stefan Herheim. Srnka, ein renommierter zeitgenössischer Komponist, ist vor allem für seine Oper „South Pole“ bekannt, die 2016 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde.
Srnka und der Librettist Tom Holloway haben zuvor erfolgreich in München zusammengearbeitet, wo sie mehrere Aufträge hintereinander realisierten. Der Komponist schildert den Umzug nach Wien als einen notwendigen Schritt in seiner künstlerischen Entwicklung. Trotz seiner intensiven Mitarbeit an der musikalischen Interpretation von „Voice Killer“ wird er nicht als Regisseur auftreten. Er hat jedoch eine kommentierte Partitur für das Regieteam erstellt und sein Konzept in den ersten Gesprächen über die Inszenierung vorgestellt.
Künstlerische Vision und Themen
Srnka betont die Bedeutung der Wahlfreiheit für die Inszenierung seiner Werke. In diesem Zusammenhang sieht er sich als Wegweiser, der auf kritische Stellen in der musikalischen Dechiffrierung hinweist. Seine Zusammenarbeit mit Holloway zeichnet sich durch offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt aus, was einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung von „Voice Killer“ leistet.
Die Oper behandelt relevante Themen wie geistige Gesundheit und die Auswirkungen von Krieg auf Soldaten, was Srnkas Interesse am menschlichen Verhalten in extremen Situationen widerspiegelt. Die Musik soll primär als energetisches Resultat wahrgenommen werden, und Srnka hat bewusst einen künstlerischen Cut nach dem Erfolg von „South Pole“ gemacht, um mit jeder neuen Oper etwas Einzigartiges zu schaffen. In dieser Reflexion äußert er ambivalente Gedanken über zukünftige Projekte, die bis 2030 geplant sind, und stellt sich seiner Verantwortung als Künstler.
Besetzung und Orchester
Die Charaktere in „Voice Killer“ umfassen eine Vielzahl von Rollen: Pauline, eine militärische Offizierin (stratosphärischer Sopran), Ivy (hoher Sopran), Gladys (Sopran), sowie eine Reihe weiterer Figuren, darunter Private, Gallo und eine gesprochene Rolle für Momma. Zudem sind in der Inszenierung mindestens 24 Sänger für den Chor vorgesehen.
Charaktere | Stimmen |
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Pauline / Military Cop | stratosphärischer Sopran |
Ivy / McGuffie | hoher Sopran |
Gladys | Sopran |
Private | Bariton und Falsett |
Gallo | Tenor |
Das Orchester wird eine abwechslungsreiche Besetzung aufweisen, darunter Flöten, Klarinetten und verschiedene Percussion-Instrumente wie Marimbas und Vibraphone. Diese Auswahl reflektiert die Komplexität der Themen, die in der Oper behandelt werden. Auch zusätzliche Percussion-Instrumente wie Waterphones und Küchenquirle werden eingesetzt, um die Atmosphäre zu verstärken. die Schauplätze umfassen ein Militärlager, einen Park und einen Gerichtssaal, was der thematischen Tiefe der Oper dient.
Die Uraufführung von „Voice Killer“ findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem zeitgenössische Werke in der Opernlandschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Laut Deutschlandfunk Kultur machen Uraufführungen nur 4% aller Aufführungen aus, aber sie sind entscheidend für die künstlerische Diskussion und die Gewinnung neuer Zuschauer. Die Herausforderung, junge Publikumsschichten zu erreichen, wird intensiv diskutiert, wobei alternative Ansätze in der Inszenierung gefordert werden.
Der Erfolg von „Voice Killer“ könnte einen neuen Impuls für die zeitgenössische Oper geben, während Srnka weiterhin an einer künstlerischen Entwicklung arbeitet, die tief in gesellschaftlichen und psychologischen Themen verwurzelt ist.
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Ort | Vienna, Österreich |
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