Welt trauert um Papst Franziskus: Ein Leben für die Menschheit beendet

Buenos Aires, Argentinien - Am 21. April 2025 ist Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio, gestorben. Er war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Jesuit im Papstamt. Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geboren und trat mit 21 Jahren in den Jesuitenorden ein. Zu seinen gesundheitlichen Problemen gehörte eine schwere Lungenentzündung vor seiner Priesterweihe, die ihn zeitlebens begleitete. Bekannt für seine bescheidene Lebensweise, lebte er in einem einfachen Appartement und nutzte öffentliche Verkehrsmittel.

Seine Wahl zum Papst im März 2013 war überraschend, da er unter den Favoriten nicht erwähnt worden war. Er wählte den Namen Franziskus in Anlehnung an den heiligen Franz von Assisi und war der erste Papst mit einem zurückgetretenen Vorgänger, Benedikt XVI., der im Dezember 2022 starb. Mit seiner Ernennung kam ein neuer Stil ins Papsttum, der eine Vielzahl von Reformen anstieß und bekannt wurde für die Ermutigung einer pastoralen und offenen Kirche.

Reformen und Engagement für die Gesellschaft

Papst Franziskus war weithin als Reformpapst anerkannt, wird jedoch in die Geschichte nicht ausschließlich als solcher eingehen. Während seiner Amtszeit kritisierte er den Kapitalismus als „eine Wirtschaft, die tötet“ und setzte sich vehement für die Belange der Obdachlosen ein, indem er Duschen am Petersplatz einrichtete. Seine erste Reise als Papst führte ihn 2013 zur Flüchtlingsinsel Lampedusa, wo er die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ anprangerte und damit ein Zeichen gegen das Leiden von Migranten setzte.

Während seiner Amtszeit initiierte er mehrere Reformen, darunter eine Kommission zur Kurienreform und die Veröffentlichung seines apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“, das als Programm für die Reformen der Kirche gilt. Zudem erweiterte er die Bischofssynoden zu einer Weltsynode und integrierte Frauen in die Beratungen. Trotz dieser Fortschritte blieb die strenge Sexualmoral der Kirche erhalten. Er forderte eine helfende Seelsorge und bezeichnete die Kirche als „Feldlazarett“.

Dialog und Toleranz zwischen den Religionen

Ein zentrales Anliegen von Papst Franziskus war der Dialog. Die französische Theologin Agnès Desmazières hebt hervor, dass Dialog ein wichtiges menschliches Phänomen darstellt, besonders in Konfliktsituationen. Franziskus propagierte in seinem Programm „Evangelii Gaudium“ die Prinzipien, dass Zeit wichtiger ist als Raum, Wirklichkeit mehr zählt als Ideen und die Einheit über Konflikt stehen sollte. Er förderte einen Dialog, der eine Transformationskraft hat und auf der „Intelligenz des Herzens“ basiert.

Sein Engagement für interreligiöse Toleranz manifestierte sich in mehreren Begegnungen, darunter 2021 mit dem schiitischen Geistlichen Ayatollah Ali al-Sistani im Irak. Auch während der Pandemie erreichte er viele Menschen mit seinem Segen „Urbi et orbi“ auf einem leeren Petersplatz, was die Dringlichkeit der Nächstenliebe in schwierigen Zeiten verdeutlichte. Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen entblößte er nie seinen unermüdlichen Willen, diesen Dialog voranzutreiben.

In Erinnerung wird Papst Franziskus als eine Instanz des Wandels und der Hoffnung bleiben, deren Reformen und Ideen noch lange nachwirken werden. Sein Lebensweg, geprägt von Bescheidenheit und Empathie, ist ein inspirierender Teil der Geschichte der katholischen Kirche.

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Ort Buenos Aires, Argentinien
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