Wahrheit oder Täuschung? Eastwood interviewt – Kurier zieht Konsequenzen!

Wien, Österreich - In einem kürzlich veröffentlichten Artikel zum 95. Geburtstag von Clint Eastwood geriet die Journalistin Elisabeth Sereda in die Kritik, als Eastwood behauptete, das Interview sei „völlig falsch“ und nicht authentisch. Der Artikel erschien in der österreichischen Zeitung Kurier und ging viral. Zahlreiche Medien, einschließlich Reuters, übernahmen Zitate aus diesem Interview, doch die Reputationen der involvierten Parteien wurden daraufhin massiv durchgerüttelt.
Eastwood, der seit Jahrzehnten in Hollywood tätig ist, stellte klar, dass er in den letzten Wochen kein Interview gegeben habe und den Kurier nicht kenne. Daraufhin zog Reuters die Meldung zurück. Sereda, die als Mitglied der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) gilt, wehrte sich gegen die Vorwürfe und erklärte, die von ihr verwendeten Zitate stammten aus mehreren Interviews, die sie seit 1976 mit Eastwood geführt hatte. Sie beschreibt ihr Werk als Hommage an den Schauspieler und seine Karriere.
Vorwürfe und Rückzug
Der Kurier räumte ein, dass der Artikel „nicht den Standards“ entsprach und beendete die Zusammenarbeit mit Sereda. Diese betonte, dass das Interview nicht als aktuelles Gespräch verkauft wurde und dass Eastwood die Zitate tatsächlich gemacht habe, jedoch möglicherweise Jahrzehnte alt seien. Ein spezifisches Zitat über seine Erfahrungen mit Fortsetzungen, das auf die 1980er Jahre verweist, wurde von ihr in die aktuelle Diskussion eingebracht.
Der Chefredakteur des Kurier, Gebhart, erklärte, dass Sereda im Mailverkehr nie angedeutet habe, dass es sich um kein neues Interview handle. Die von ihr gelieferte Geschichte sei als Interview abgeliefert worden, was zu Verwirrung führte.
Kritik an der journalistischen Praxis
Die ORF-Nachrichtensendung „ZiB1“ entdeckte zusätzlich Unstimmigkeiten in weiteren Texten von Sereda, darunter Interviews mit Prominenten wie Jude Law, Mia Farrow und Ben Affleck. Gebhart kündigte an, diese Unstimmigkeiten zu überprüfen. Sereda konterte, dass viele Journalisten in der Branche oft die gleichen Fragen stellen und dass ihre Arbeit darauf abzielt, die Stimmen derer zu reflektieren, mit denen sie spricht.
Zusätzlich stellte ein Vertreter der Golden Globes klar, dass Sereda nicht als Mitarbeiterin für die HFPA arbeite und dass die HFPA seit ihrer Auflösung 2023 keine Verbindung mehr zu den Golden Globes hat. Diese Klarstellung könnte die Situation rund um die journalistische Integrität von Sereda weiter komplizieren, da sie früher als Teil der HFPA agierte und aktuell dennoch als Wählerin für die Golden Globes gilt.
Der Druck auf die journalistischen Standards und die Verantwortung gegenüber den Quellen sind in Zeiten von Social Media und sich viral verbreitenden Inhalten höher denn je. Diese Situation stellt eine bedeutende Reflexion über die aktuellen Standards in der Medienlandschaft dar.
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Vorfall | Skandal |
Ort | Wien, Österreich |
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