Vollzeitarbeit für Frauen: Schlüssel zur Unabhängigkeit und gerechten Pension!

Vollzeitarbeit für Frauen: Schlüssel zur Unabhängigkeit und gerechten Pension!

Österreich - Am 11. August 2025 thematisierte Juliane Bogner-Strauß, die Frauen-Bundesleiterin der ÖVP, den Equal Pension Day, ein wichtiger Tag, der auf die signifikante Diskrepanz zwischen den Pensionen von Männern und Frauen hinweist. Während Männer zu diesem Zeitpunkt bereits so viel Pension am Konto haben wie Frauen erst zum Jahresende, liegt die durchschnittliche Pension für Frauen in Österreich bei 1.527 Euro, während Männer durchschnittlich 2.535 Euro erhalten. Dies ergibt eine Pensionslücke von 39,7 Prozent, was 1.008 Euro weniger pro Monat für Frauen bedeutet. Diese Kluft hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verringert. Laut der Prognose könnte es über 100 Jahre dauern, um die Pensionslücke zu schließen, wenn die derzeitige Entwicklung anhält. Am 1. Januar 2024 wird zudem das Frauenpensionsalter schrittweise von 60 auf 65 Jahre angehoben.

Um den Herausforderungen entgegenzuwirken, wie beispielsweise der Mehrfachbelastung durch Care-Arbeit oder gesundheitlichen Problemen, sind gezielte Maßnahmen notwendig. Bogner-Strauß betonte, dass Vollzeitarbeit ein zentraler Hebel zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen ist. Der Fokus liegt darauf, Frauen zu ermutigen, ihr Arbeitszeitpotenzial für die Altersvorsorge auszuschöpfen und sie über die Folgen von Teilzeitarbeit aufzuklären, um dem Pension Gap entgegenzuwirken. In Österreich gilt die Teilzeit als strukturelles Problem, da über 50 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiten, oft ungewollt. Diese Teilzeitarbeit führt zu niedrigeren Pensionsansprüchen und wird von Bogner-Strauß als schädlich für die eigene Zukunft betrachtet.

Auswirkungen der Teilzeitarbeit

Besonders auffällig ist der Anstieg der Teilzeitbeschäftigung unter Frauen. Zum Stichtag 30. Juni 2024 waren 16,2 Millionen Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, jedoch arbeiten erstmals mehr Frauen in Teilzeit (50,3 Prozent) als in Vollzeit (49,7 Prozent). Dies zeigt, wie schwierig es für Frauen ist, Vollzeitjobs zu finden. Ein Großteil dieser Erwerbstätigen würde gerne mehr Stunden arbeiten, stößt jedoch auf Herausforderungen wie unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder unflexible Arbeitszeiten. Der Anstieg der Teilzeitquote ist nicht nur ein Zeichen für größere Weichenstellungen im Arbeitsmarkt, sondern auch für die Notwendigkeit von Anreizen zur Förderung von Mehrarbeit.

Berichten von der Bundesagentur für Arbeit zufolge, sind die strukturellen Herausforderungen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt enorm. Daniela Terzenbach von der Bundesagentur betont, dass gezielte Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Frauen notwendig sind, um ihre Beschäftigungssituation zu verbessern.

Gender Pension Gap schmälern

Um den Gender Pension Gap zu reduzieren, sind verschiedene politische Maßnahmen gefragt. Dazu gehören eine bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten, ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz sowie das Aufbrechen geschlechtsspezifischer Rollenbilder. Ein Rechtsanspruch auf einen Vollzeitarbeitsplatz sollte für Frauen ebenfalls Realität werden. Jedes Bundesland in Österreich zeigt große Unterschiede in der Pensionszahlung für Frauen. Im Negativ-Ranking führt Vorarlberg, wo Frauen 46,7 Prozent weniger Pension erhalten als Männer, mit nur 1.333 Euro im Vergleich zu 2.501 Euro für Männer.

Der Ernst dieser Lage zeigt sich nicht nur in den durchschnittlichen Pensionszahlungen, sondern auch in der Tatsache, dass viele Frauen aufgrund von Arbeitsbelastungen und gesundheitlichen Problemen vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. „Wir müssen Frauen bei der Aufklärung über die langfristigen Konsequenzen ihrer beruflichen Entscheidungen unterstützen“, appelliert Bogner-Strauß. Nur so kann das Ziel erreicht werden, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen entscheidend zu stärken.

Insgesamt bleibt die Situation am Arbeitsmarkt für Frauen komplex und erfordert umfangreiche Reformen, um gleiche Chancen und eine faire Altersvorsorge zu gewährleisten. Die aktuellen Probleme im Bereich der Teilzeitarbeit und der Altersarmut müssen dringend angegangen werden, um die Teilhabe von Frauen am Arbeitsleben und an der Sicherung ihrer Altersvorsorge zu verbessern.

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