Vizepräsident Vance in Indien: Handelsabkommen und Verteidigung im Fokus!

Neu-Delhi, Indien - US-Vizepräsident JD Vance ist heute zu einem vier-tägigen Besuch in Indien eingetroffen. Er wurde Montagabend (Ortszeit) in Neu-Delhi von Ministerpräsident Narendra Modi empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen ein geplantes Handelsabkommen und eine verstärkte Verteidigungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Die genauen Einzelheiten der Gespräche sind bislang nicht bekannt, aber das indische Außenministerium betont die Fortschritte im Austausch über bilaterale Beziehungen.

Vance, der mit seiner Frau Usha und ihren drei Kindern reist, wird außerdem die Städte Jaipur und Agra besuchen. Der Besuch kommt in einer Zeit, in der Indien und die USA beabsichtigen, ihren bilateralen Handel bis 2030 auf über 500 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln. Diese im Februar skizzierte Vision während eines Treffens zwischen Modi und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump wird nun konkretisiert.

Details zu den Handelsgesprächen

Die Gespräche zwischen Vance und Modi konzentrieren sich nicht nur auf das Handelsabkommen, das bis Herbst 2025 ausgehandelt werden soll, sondern auch auf die strategische Partnerschaft in den Bereichen Verteidigung, Technologie und Energie. Trump hatte zuvor Sonderzölle von 26 Prozent auf indische Produkte erhoben, diese jedoch zunächst für 90 Tage ausgesetzt. Dies zeigt die komplexen Handelsverhandlungen, die im Hintergrund stattfinden.

Indien steht in der internationalen Handelslandschaft unter Druck, insbesondere seit China anderen Ländern von Handelsabkommen mit den USA abrät, die auf Kosten Chinas abgeschlossen werden. Chinas Handelsministerium hat bereits erklärt, dass solche Abkommen nicht akzeptiert werden und Gegenmaßnahmen ergriffen werden könnten. In diesem Kontext gewinnen die Gespräche zwischen Indien und den USA an Bedeutung.

Strategische Partnerschaften im Fokus

Die Partnerschaft zwischen Indien und den USA wird durch eine verstärkte militärische Zusammenarbeit umrahmt. Indien verringert seine Abhängigkeit von Russland in der Rüstungsbeschaffung und nutzt die Gelegenheit, um militärische Beschaffungen aus den USA zu erhöhen. Trump hatte angekündigt, F-35-Kampfflugzeuge an Indien zu verkaufen, was die Verteidigungsbeziehungen zwischen den beiden Ländern weiter stärken könnte.

Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Handelsbeziehung werden von beiden Seiten genährt. Modi zeigt sich optimistisch in Bezug auf mögliche tarifliche Ermäßigungen bei ausgewählten Importen und die Entwicklung neuer Handelsabkommen. Diese Gespräche finden vor dem Hintergrund eines globalen wirtschaftlichen Wandels statt, bei dem die USA ihren Einfluss in Asien verstärken und die wirtschaftliche Abhängigkeit Indiens von Russland reduzieren wollen.

Zusammenfassend läuft Vances Besuch auf die Schaffung stabiler Handels- und Sicherheitsbeziehungen zwischen Indien und den USA hinaus, die nicht nur für die beiden Nationen, sondern auch für das geopolitische Gleichgewicht im Indopazifik von Bedeutung sind. Die angestrebte Verdopplung des Handels bis 2030 wird als strategischer Schritt bewertet, um den wirtschaftlichen Einfluss Chinas in der Region zu balancieren.