Vertrauenskrise: ÖVP und FPÖ fallen auf neue Tiefstwerte!

Österreich - Nach den jüngsten Entwicklungen in der österreichischen Politik zeigen Umfragen einen signifikanten Rückgang des Vertrauens in mehrere Parteien. Laut einer Erhebung der Lazarsfeld Gesellschaft, die wöchentlich 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragt, hat das Vertrauen in die FPÖ und ÖVP deutlich abgenommen. Während die SPÖ mit 30 % das Vertrauen der Wähler noch aufrechterhalten kann, sinken die Werte der NEOS von 27 % auf 26 % und die FPÖ verliert von 26 % auf 24 %.
Besonders alarmierend ist das Vertrauen in die FPÖ, wo nur zwei Drittel derjenigen, die die Partei wählen würden, ihr Vertrauen entgegenbringen. Mit 65 % weist die FPÖ den höchsten Misstrauenswert aller Parteien auf. Die ÖVP, die um 4 % auf nunmehr 22 % gefallen ist, wird zur am wenigsten vertrauenswürdigen Partei.
Vertrauen in Bundespolitiker
Eine umfassende Analyse des Vertrauens in Bundespolitiker in Österreich, veröffentlicht am 11. April 2025 von Statista, könnte das sinkende Vertrauen in Parteien weiter erklären. Diese Umfrage verdeutlicht, wie die Bevölkerung das Vertrauen in ihre gewählten Vertreter wahrnimmt und zeigt Trends und Verschiebungen in der Wahrnehmung von Vertrauen in die Politik auf.
In diesem Kontext hält eine Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts fest, dass der Wunsch nach politischem Konsens und Kompromiss in der Bevölkerung stark ausgeprägt ist. In der jüngsten Umfrage gaben 73 % der Befragten an, Kompromisse in der Politik als Zeichen von Stärke zu betrachten. Dies schlägt sich auch in der Wahrnehmung der Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS nieder, die nach dem Scheitern der ersten Verhandlungsrunde an Vertrauen verloren, es jedoch mit der Wiederaufnahme der Gespräche im Februar wieder zurückgewinnen konnten.
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
Die ÖVP konnte ihr Vertrauen nach dem gescheiterten Koalitionsversuch von 27 % auf 35 % anheben. Auch die SPÖ hat durch die neue politische Lage ihr Vertrauen von 29 % auf 36 % steigern können. Die NEOS hingegen mussten einen Rückgang auf 35 % hinnehmen, bevor sie wieder auf 38 % anstiegen. In Bezug auf die Parteivorsitzenden verzeichneten Christian Stocker (ÖVP) einen Anstieg von 26 % auf 33 %, während Andreas Babler (SPÖ) von 32 % auf 40 % kletterte. Beate Meinl-Reisinger (NEOS) blieb stabil bei 39 %.
Andrea Fronaschütz, Leiterin des Gallup-Instituts, betont den Wunsch der Bevölkerung nach einer stabilen Regierung, die ihre Bedürfnisse besser erfüllt als mögliche andere Konstellationen. In der aktuellen politischen Landschaft wird der ÖVP (45 %) und der SPÖ (44 %) die größte Fähigkeit zur erfolgreichen Regierungsführung zugeschrieben, während die NEOS als mutigste mit unpopulären Maßnahmen auftreten, was 44 % entspricht.
Die SPÖ wird besonders geschätzt, wenn es darum geht, sich um „Menschen wie mich“ zu kümmern, was 43 % der Befragten bestätigen. Zudem vertritt die SPÖ mit 46 % am stärksten das Bild einer lebenswerten Gesellschaft. Fronaschütz weist darauf hin, dass in einer möglichen schwarz-blauen Koalition der soziale Aspekt, den die SPÖ verkörpert, fehlen würde, was die Bedenken der Wähler verstärken könnte.
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