Tragödie an der Eisbachwelle: 33-Jährige Surferin stirbt nach Unfall

Eisbachwelle, München, Deutschland - In einem tragischen Vorfall ist eine 33-jährige Surferin in der Eisbachwelle in München verunglückt und hat ihr Leben verloren. Dies bestätigte die Polizei, nachdem die Frau am späten Mittwochabend vor einer Woche beim Surfen auf die künstliche Welle im Englischen Garten gefallen war. Die Sicherheitsleine am Knöchel der Surferin verhakte sich am Grund des Eisbachs, was zu einem dramatischen Rettungsversuch führte. Anwesende versuchten, sie von ihrem Brett zu befreien, was jedoch aufgrund der starken Strömung scheiterte.

Die Feuerwehr München wurde alarmiert und konnte die Surferin schließlich vom Board lösen und an das Ufer bringen. Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche wurde die Frau in kritischem Zustand in den Schockraum eines Münchner Krankenhauses gebracht, wo sie jedoch ihren Überlebenskampf verlor. Der tragische Vorfall hat nicht nur die Surfergemeinschaft erschüttert, sondern auch zu einer vorübergehenden Sperrung der Eisbachwelle geführt. Die Stadt hat das Surfen dort bis auf Weiteres verboten.

Unfallchau und rechtliche Konsequenzen

Nach dem Unfall plant die Stadt München, den Wasserstand des Eisbachs abzusenken, um die genauen Umstände des Vorfalls zu ermitteln. Bedauerlicherweise liegt bislang kein Antrag zur wasserrechtlichen Erlaubnis für diese Maßnahme vor. In einer weiteren Entwicklung hat der Lebensgefährte der Verunglückten Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Staatsanwaltschaft München I hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegen. Diese Untersuchungen richten sich derzeit nicht gegen konkrete Personen und werden in enger Abstimmung mit der Polizei durchgeführt.

Die Eisbachwelle, die seit 2010 für Surfenden freigegeben ist, hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Stehende Wellen wie die Eisbachwelle sind bei Surfer*innen in Deutschland immer gefragter geworden. In Deutschland surfen etwa 2,22 Millionen Menschen gelegentlich, während es in Europa schätzungsweise 4,5 Millionen Surfer*innen gibt. Das wachsend Interesse am Surfen spiegelt sich auch in der steigenden Anzahl von Surfspots wieder, die insbesondere in städtischen Gebieten wie München angeboten werden.

Kontext zum Surfen in Deutschland

Um das Interesse und die Sicherheit beim Surfen zu fördern, engagiert sich der Deutsche Wellenreitverband aktiv für Umweltschutz und organisiert regelmäßig Veranstaltungen wie Beach Clean-Ups. In Deutschland gibt es derzeit über 30 Mitgliedsvereine, die sich um die Belange der Surferszene kümmern. Künstliche Wellen ermöglichen Surfen abseits der Küste und eröffnen damit neue Möglichkeiten, die Sportart in Urbanität und Natur zu erleben.

Einige der bekanntesten Surfspots finden sich an der Ostseeküste, wo über 70 Locations für verschiedene Könnerstufen bereitstehen. Die Lübecker Bucht beispielsweise bietet vielfältige Wassersportmöglichkeiten. Zudem ist die Nachfrage nach Surflehrern gestiegen, was sich in der jährlichen Ausbildung von etwa 100 neuen Surflehrern widerspiegelt.

Der tragische Vorfall an der Eisbachwelle stellt ein starkes Signal für die Surfgemeinde dar und wirft Fragen zur Sicherheit und der Regelung von Surfspots in städtischen Gebieten auf. Der Druck auf die Behörden, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Surfer*innen zu gewährleisten, wird in den kommenden Tagen und Wochen sicherlich zunehmen.

Für weiterführende Informationen zu den Hintergründen rund um die Eisbachwelle und die Entwicklungen im Surf-Sport in Deutschland besuchen Sie bitte die Beiträge von Krone, ZDF und Surfen100.

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Ort Eisbachwelle, München, Deutschland
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